Krebs
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Signalverstärkte MRT zur Demokratisierung von Krebsdiagnostik und Staging

Institution: Research Group for NMR Signal Enhancement, Max Planck Institute for Multidisciplinary Sciences, Göttingen
Hauptantragsteller: Dr. Stefan Glöggler
Förderlinie:
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Projektpartner: Prof. Joachim Lotz (Universitätsmedizin Göttingen)

Bei der Magnetresonanztomografie (MRT) handelt es sich um ein eher wenig sensitives bildgebendes Verfahren, das in der Medizin unter anderem zur Diagnose von Krebs eingesetzt wird. Neue, kontrastmittelbasierte Methoden zur Verstärkung der vergleichsweise schwachen MRT-Signale sollen dabei helfen, Tumore und Metastasen zukünftig noch früher erkennen zu können – auch von solchen Krebsarten, die bislang eher schwierig zu diagnostizieren sind. Besagte Kontrastmittel sind in der Lage, im MRT Signale zu liefern, die die herkömmlichen MRT-Signale um mehr als das 100 000-fache übersteigen. Dabei basieren die signalverstärkenden Kontrastmittel auf körpereigenen Substanzen, die eine zentrale Rolle im Zuckerstoffwechsel spielen. Tumore und Metastasen unterscheiden sich nämlich durch einen veränderten Zuckerstoffwechsel von gesundem Gewebe. Folglich können Veränderungen im Zuckerstoffwechsel, die dank der Kontrastmittel einfach im MRT darzustellen sind, auf Krebs hindeuten. Auf diese Weise können Tumore also frühzeitig und vor allem ohne invasiven Eingriff im MRT sichtbar gemacht werden.

Die Max-Planck-Forschungsgruppe für NMR-Signalverstärkung hat solche signalverstärkenden Kontrastmittel entwickelt, die sich besonders schnell erzeugen lassen, und konnte mit ihrer Hilfe in präklinischen Versuchen Tumore visualisieren. Nun möchte sie ihre Ergebnisse schnellstmöglich für die Anwendung bei Patienten nutzbar machen. Die außerordentlich hohe Signalverstärkung, die dank der neuen Kontrastmitteltechnologie erreicht wird, ermöglicht zudem die Bildgebung in niedrigen Magnetfeldern und damit in kleinen, kostengünstigen und portablen Tomografen. Dies könnte dazu beitragen, dass zukünftig noch mehr Menschen Zugang zur MRT haben.

Im Zuge des geförderten Projekts wird ein Gerät zur Produktion von humanen Dosen signalverstärkter Kontrastmittel entwickelt, das in Kliniken in der Nähe eines MRTs platziert werden kann. Im Anschluss sollen erste Patientenstudien durchgeführt werden.

Weitere Informationen hier.

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