Krebs
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Präklinische Validierung eines proprietären Antikörpers für die Tumortherapie

Institution: Helmholtz Zentrum München, Deutsches Zentrum für Gesundheit und Umwelt (HMGU) und Klinikum der Universität München (KUM)
Hauptantragsteller: Prof. Dr. Reinhard Zeidler
Förderlinie:
Translatorik
Monoklonale Antikörper, wie der gegen das Protein CA12 gerichtete 6A10, können durch extrazelluläre Vesikel generiert werden. Diese Antikörper erkennen spezifisch Tumor-assoziierte Faktoren und können daher an Tumorzellen binden.

Therapeutische Antikörper erzielen in der Onkologie zunehmend erstaunliche klinische Erfolge. Ihr Potenzial können sie bisher aber nur teilweise ausschöpfen, weil man viel zu wenige Zielstrukturen ('Targets') auf der Oberfläche von Tumorzellen kennt, gegen die Antikörper entwickelt werden können. Wir haben ein auf extrazellulären Vesikeln basierendes Immunisierungsverfahrens entwickelt, mit dem wir schnell und effizient neue Targets identifizieren und gleichzeitig die entsprechenden Antikörper herstellen. Unser weitest entwickelter Antikörper ist '6A10', der effizient die Carboanhydrase XII (CA12) auf Tumorzellen bindet und die Enzymaktivität blockiert. 

Im Gehirn ist die CA12 ausschließlich auf Tumorzellen zu finden, sodass uns das BMBF und die Helmholtz-Gemeinschaft EUR 3,5 Mio. für die Entwicklung einer Radioimmuntherapie des Glioblastoms genehmigt haben. Dabei wird das Lutetium-177-markierte Fab-Fragment des 6A10 lokal appliziert und soll die in das normale Gehirn invadierten verbliebenen Tumorzellen eliminieren und dadurch das Überleben der Patienten deutlich verlängern. 

Im Rahmen der Förderung durch die Translatorik-Förderlinie der EKFS wollen wir  6A10 für die Therapie anderer Tumorarten weiterentwickeln und parallel hierzu funktionale Assays entwickeln, die es uns ermöglichen, aus unserem Fundus aus Hunderten von Antikörpern diejenigen mit dem größten klinischen Potenzial identifizieren zu können. 

Weiterführende Informationen erhalten Sie hier.