Mutter-Kind-Gesundheit
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Nepal
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Rettung von Müttern und Neugeborenen in Nepal: Optimierung sicherer chirurgischer Versorgung

Organisation: The Global Surgery Foundation
Partnerorganisation vor Ort: The Nepal Society of Obstetricians and Gynaecologists (NESOG)
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Situation vor Ort: 

Frauen, die sich einem Kaiserschnitt unterziehen, haben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ein 100-mal höheres Sterberisiko als in Ländern mit hohem Einkommen und machen 23,8 % der weltweiten Todesfälle bei Müttern aus. In Nepal ist der Kaiserschnitt der häufigste chirurgische Eingriff, wobei die Kaiserschnittrate von 1 % im Jahr 1996 auf 25 % im Jahr 2023 gestiegen ist, in der Provinz Koshi sogar auf 40 %. 38 % der Todesfälle bei Müttern in Nepal ereignen sich nach einem Kaiserschnitt, was auf mangelnde chirurgische Sicherheit hinweist.
 

Ziele:

Das Projekt zielt darauf ab, die Morbidität und Mortalität von Müttern und Neugeborenen deutlich zu senken, indem der Zugang zu einer sicheren und rechtzeitigen chirurgischen Versorgung in einem Netzwerk von Hub-and-Spoke-Einrichtungen nachhaltig verbessert wird.

Indikatoren:
  1. Erhöhung der eindeutigen klinischen Indikation für einen Kaiserschnitt auf mehr als 90 %. 
  2. Verringerung der Komplikationen im Zusammenhang mit dem Kaiserschnitt (z. B. Blutungen nach der Geburt, Infektionen) und der Todesfälle um mehr als 30 %. 
  3. Erhöhung der Anwendungsrate der WHO-Sicherheitscheckliste für chirurgische Eingriffe von 0% auf über 90%.
     
Maßnahmen:

Die Projektziele werden durch den Aufbau von Kapazitäten, die Stärkung lokaler chirurgischer Teams und durch Schulungen und Mentoring bezüglich angepasster evidenzbasierter Ansätze und Instrumente erreicht. Diese Interventionen zielen darauf ab sichere chirurgische Praktiken und die operative Leistung zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf den rechtzeitigen Zugang zu sicherer, respektvoller und angemessener medizinischer Versorgung in dezentralen Gebieten.

Im Rahmen des Projekts wird das innovative „Hub-and-Spoke“-Modell angewandt, bei dem Schulungen und Mentoring in einem Überweisungszentrum und drei peripheren Einrichtungen initiiert und ausgeweitet werden. Dieser Ansatz wird durch die Entwicklung eines Bestands von mindestens zehn Mentoren/Ausbildern (2 interdisziplinäre chirurgische Teams) und die Schulung von mindestens 50 interdisziplinären chirurgischen Teammitgliedern (Gynäkologen/Chirurgen, Anästhesisten, OP-Techniker, Krankenschwestern und Hebammen) einen nachhaltigen Kapazitätsaufbau bewirken, um die Sicherheit und Qualität der geburtshilflich-chirurgischen Versorgung von jährlich mehr als 10.000 Geburten in den Einrichtungen zu verbessern. Alle Einrichtungen werden auch von der Beschaffung von unentbehrlichem chirurgischem Material profitieren, das für die sichere Durchführung von CS benötigt wird.

Nachhaltigkeit:

Durch die Zusammenarbeit mit dem nationalen Berufsverband werden durch Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau, eine Lernagenda sowie einen umfassenden Überwachungs- und Bewertungsrahmen Erkenntnisse gewonnen, um Fortschritte und Auswirkungen nachzuweisen. Diese Erkenntnisse können für eine Ausweitung auf nationaler Ebene genutzt werden. Dies wird in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium, der Gesundheitsdirektion der Provinz, dem Gesundheitsausbildungszentrum, dem Logistikmanagementzentrum, dem öffentlichen Gesundheitslabor, der Arzneimittelverwaltung und 14 Gesundheitsämtern in Nepal geschehen, um die Entwicklung von Interventionen auf der politischen Ebene in der Provinz und auf nationaler Ebene zu unterstützen.

Besonderheiten:

Im Rahmen dieses Projekts wird ein erprobtes innovatives Modell für den Zugang zu hochwertiger geburtshilflicher Versorgung adaptiert. Das Modell baut auf dem Erfolg und den Erkenntnissen aus früherer Umsetzung in anderen Einrichtungen auf. Es optimiert Betreuungswege für schwangere Frauen und Mütter durch den Aufbau von Kapazitäten entlang des Pflegekontinuum. Ein solider Überwachungs-, Bewertungs- und Lernrahmen liefert wichtige Erkenntnisse, die als Grundlage für politische Maßnahmen und die potenzielle Ausweitung dieses innovativen Modells dienen können und damit eine nachhaltige Auswirkung auf die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen in Nepal haben.