Mutter-Kind-Gesundheit
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Gabun
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Verbesserung der Mutter-Kind-Gesundheit in Gabun

Organisation: Eberhard Karls Universität Tübingen (EKUT), Universitätsklinikum Tübingen (UKT), Institut für Tropenmedizin, Reisemedizin und Humanparasitologie (ITM)
Partnerland: Gabun
Partnerorganisation vor Ort: Centre de Recherches Médicales de Lambaréné (CERMEL) Gabon


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Situation vor Ort:

In Gabun sind Infektionskrankheiten, insbesondere Malaria und Infektionen mit anderen Pathogenen wie Viren, Bakterien und Parasiten, z. B. Helminthen, hochendemisch.
Schwangere und Kinder leiden besonders unter diesen Krankheiten und gehören zu den vulnerablen Gruppen. Die verbesserte Aufklärung über hygienische Maßnahmen und deren sind deshalb sehr effektive und nachhaltige Maßnahmen, um häufige Infektionen einzudämmen. Hierfür ist ein multidisziplinäres Team notwendig, um Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien in den landesspezifischen und kulturellen Kontext zu übersetzen und entsprechende Strategien für die Implementierung zu entwickeln.
 

Ziele:

Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern mit Schwerpunkt auf Prävention und Therapie parasitärer Infektionen.

Indikatoren:
  • Datenlage zu Vorsorgeuntersuchungen und Geburt
  • Beratungen von Schwangeren zu Vorsorgeuntersuchungen, Prävention parasitärer Infektionen und Datenlage zur Impfung von Kleinkindern
Maßnahmen:

Intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Klinik und Forschung sowie Interessensvertretungen zur Ausarbeitung und Entwicklung von:

  • Fragebögen.
  • Lehrprogrammen zur Verbesserung von Hygiene, Risikobewusstsein, Erkennung von Risikofaktoren, Einhaltung von Interventionen (Compliance), etc.
  • Planung gezielter interventioneller Studien.
  • Kommunikation und Implementierung von Forschungsergebnissen.
  • Einbindung der Kommunen und Zivilgesellschaft in den Forschungs- und Entwicklungsprozess durch Fokusgruppen und Einzelinterviews (Community participation)

 

Nachhaltigkeit:

Die Bildung eines multidisziplinären Teams leistet einen wichtigen Beitrag zur lokalen Versorgung in zweifacher Hinsicht. Erstens, ermöglicht  dies die Gewinnung wissenschaftlicher Informationen zu den Einstellungen relevanter Stakeholder und der Planung von Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern. Zweitens helfen die Ergebnisse, wesentliche Erkenntnisse unserer Studien zusammenzuführen und auf dieser Basis Straegien für die Implementierung zu entwickeln.
Im Rahmen dieses Programms werden z.B. Mütter aktiv in die Entwicklung von Programmen einbezogen, um Bedürfnisse und lebenslagenspezifische Bedingungen zu analysieren. So können Schulungen, z.B. zu Ernährungs- und Hygienegewohnheiten, bedarfs- und bedürfnisgerecht entwickelt werden. Der partizipative Ansatz kann die Gesundheit dieser Frauen und ihrer Kinder nachhaltig verbessern. Zudem soll die Zusammenarbeit mit den bestehenden Gesundheitszentren intensiviert werden, um u.a. die Impfquote bei Neugeborenen zu erhöhen.

Besonderheiten:

In Lambaréné, Gabun, werden regelmäßig klinische und immunologische Studien zur Gesundheit von Schwangeren und Kindern durchgeführt. Bisher fehlt ein interdisziplinäres Zentrum, um präventive Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit von Müttern, Neugeborenen und Säuglingen auf wissenschaftlicher Grundlage durchzuführen und zu entwickeln. Dieses Projekt bietet die Möglichkeit, ein solches Zentrum in Gabun einzurichten und Synergien mit laufenden Programmen zu entwickeln, die es ermöglichen, die Auswirkungen der erfolgten Interventionen auf gesellschaftlicher Ebene zu analysieren.