Mutter-Kind-Gesundheit
|
Peru
|

Mutter/Kind – Gesundheit bei den indigenen Urarina am Río Chambira, Peru

Organisation: Förderkreis Kooperation mit Indigenen in Amazonien e.V. (FKI)
Partnerland: Peru
Partnerorganisation vor Ort: NRO DIACONIA (www.diaconiaperu.org) u. Firma Expertisse plus, beide Lima, Peru
Image

Situation:

Die Urarina leben abgelegen im Amazonasgebiet. Fremde brachten neue Krankheiten zu den vorhandenen wie Malaria, Durchfällen und Parasitosen hinzu. Die Lebenserwartung liegt wegen hoher Kindersterblichkeit bei 20 bis 25 Jahren. Schamanismus bestimmt das Heilwesen. Die Sterblichkeit von Neugeborenen liegt bei über 25%. Die medizinische Versorgung durch die staatl. Behörden ist völlig unzureichend.

Ziele:

Die Ausbildung von lokalen Mutter/Kind-Gesundheitshelferinnen (u.a. Geburtshelferinnen) und Ernährungsberaterinnen dient der praktischen und aufklärenden Gesundheitsfürsorge inkl. gesunder, hygienischer Ernährung für Schwangere, Mütter und Kleinkinder.

Indikatoren:
  • Bis zu 80 Mutter/Kind-Gesundheitshelferinnen sind in den Siedlungen der Urarina (je 2 pro Siedlung) für Schwangeren- und Mütterberatung sowie Geburtshilfe und Ernährungsberatung ausgebildet und geben Unterstützung und Beratung.
  • 60% der Schwangeren (Wöchnerinnen) nehmen an Vorsorge- und Nachsorgeuntersuchungen teil.
  • Rückgang der Sterblichkeit von Müttern und Säuglingen um ein Drittel (33%). 
Maßnahmen:
  • Ausbildung von bis zu 80 Gesundheitshelferinnen und Ernährungsberaterinnen
  • Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder
  • Demonstrationen und Beratung für Schwangere und Mütter zu gesunder und hygienischer Ernährung
  • Therapeutische Maßnahmen auf Basisniveau
  • Unterstützung bei der Familienplanung (auch medikamentös)
  • Studie zu traditionellen Heilmethoden
  • Förderung einer Institution der Gesundheitshelferinnen, die die lokale Gesundheitsversorgung (Gemeindeebene) in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsbehörde regelt.
Nachhaltigkeit:

Die Bildung von Assoziationen der Promotorinnen für Gesundheit und Ernährung, ihre Position als gemeindliche Institution und ihre Vernetzung mit der Gesundheitsbehörde schaffen die Voraussetzungen für kontinuierliche Arbeit, Weiterbildung und Versorgung mit erforderlichen Medikamenten.

Besonderheiten:

Berücksichtigend den Entwicklungsstand der Urarina-Gesellschaft, die mythologische Sichtweise auf Schwangerschaft und Geburt, das sehr geringe Ausbildungsniveau der Urarina (Analphabetentum) auch in Bezug auf moderne Gesundheitsversorgung besteht die Innovation in einem Erstzugang zu Erkenntnissen, die zu Verhaltensweisen im Sinne der Zielsetzungen des Projekts beitragen.