Bauchraum, Nieren & Becken
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Aktive Zöliakie als kardiovaskulärer Risikofaktor: Untersuchung der Mechanismen und möglicher therapeutischer Interventionen

Institution: Zentrum für Kardiologie – Kardiologie I, Universitätsmedizin Mainz
Hauptantragsteller: PD Dr. Sebastian Steven
Förderlinie:
Else Kröner Exzellenzstipendien
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Zöliakie (syn. glutensensitive Enteropathie, einheimische Sprue) ist eine Autoimmunkrankheit die insbesondere den Dünndarm betrifft. Verursacht wird die Zöliakie durch eine Unverträglichkeit gegenüber dem Eiweiß Gluten, das in vielen Getreidesorten vorkommt. Gluten löst bei einigen Menschen mit einer bestimmten genetischen Veranlagung (HLA DQ2, DQ7, DQ8) eine Entzündungsreaktion im Dünndarm aus. Hierbei werden Getreideeiweiße wie Gliadine von dem Enzym Tissue-Transglutaminase (tTG) in der Darmwand modifiziert und Entzündungszellen (T-Zellen) aktiviert. Die Zöliakie kommt in Deutschland bei 1 von 500 Menschen vor und bleibt häufig unentdeckt. Bei den betroffenen Patientinnen und Patienten kommt es durch die Entzündung der Darmschleimhaut u.a. zu Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Gewichtsabnahme. Es gibt wissenschaftliche Hinweise darauf, dass bei Patientinnen und Patienten mit Zöliakie auch vermehrt kardiovaskuläre Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall auftreten. Letztere entstehen durch eine entzündliche Veränderung der arteriellen Gefäße, der sogenannten Atherosklerose. In dem geplanten Forschungsprojekt soll folgender Hypothese nachgegangen werden: Die Darmentzündung im Rahmen der Zöliakie wirkt sich negativ auf das kardiovaskuläre System aus und ähnlich wie Rauchen oder Bluthochdruck stellt die Zöliakie einen Risikofaktor kardiovaskuläre Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt) dar. Im Weiteren sollen neue Therapiekonzepte gefunden werden um die negativen Folgen der Zöliakie auf das Herz-Kreislauf-System zu unterbinden.

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