Verbesserung der Überlebenschancen für Kinder mit Krebs in Malawi

Situation vor Ort:
In Ländern mit hohem Einkommen wie z.B. Deutschland überleben über 80 % der Kinder, die an Krebs erkranken. In Malawi, einem der ressourcenärmsten Länder der Welt, liegen die Überlebensraten bei unter 25 %. Dies u.a. aufgrund von Faktoren wie: ein begrenztes Wissen beim medizinischen Personal hinsichtlich der Diagnostik und Behandlung von Krebs; mit unzureichenden Mitteln ausgestattete Dienste im Bereich der Kinderonkologie; sowie Familien, die nicht in der Lage sind, sich die Behandlungskosten leisten zu können.
Ziele:
Das Gesamtziel des Projektes lautet, die Überlebenschancen für Kinder mit Krebs in Malawi zu verbessern. Wir beabsichtigen, dies zu erreichen durch: Steigerung der frühzeitigen Diagnose von Kinderkrebs in Malawi; Stärkung der Versorgungsqualität und der Nachhaltigkeit von Diensten im Bereich der Kinderonkologie am Queen Elizabeth Central Hospital (QECH) in Lilongwe; und Verbesserung des gerechten Zugangs sowie der Adhärenz bezüglich der Behandlung in Malawi.
- Bis zum Ende des Projektes sind 714 Kinder beim Queen Elizabeth Central Hospital (QECH) mit Krebs diagnostiziert worden.
- Bis zum Ende des Projektes wurden 240 Stationsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie 45 Krankenpflegerinnen und -pfleger am QECH in der Handhabung von Krebs im Kindesalter geschult.
- Bis zum Ende des Projektes wurden 519 Arbeitskräfte im Gesundheitswesen über die frühen Warnanzeichen und Frühsymptome von Kinderkrebs geschult.
- World Child Cancer UK wird Schulungen über die frühen Warnanzeichen und Frühsymptome von Kinderkrebs für 519 Arbeitskräfte im Gesundheitswesen erbringen, die in direktem Kontakt mit Patienten*innen vor Ort stehen.
- World Child Cancer UK wird Maßnahmen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit durchführen, damit Eltern potenzielle frühe Warnanzeichen von Krebs erkennen können und medizinische/ärztliche Hilfe schnell suchen.
- World Child Cancer UK wird pro Jahr zwei partnerschaftliche Besuche im Bereich der Gesundheit ermöglichen und in die Wege leiten, dass leitende Kinderonkologen aus dem UK 80 Stationsmitarbeiter*innen in Malawi in der Handhabung von Krebs im Kindesalter schulen und unterstützen.
- Zwei Krankenpflegerinnen und -pfleger, die eine Ausbildung in „Training of Trainers“ erhalten haben, werden diese Ausbildung an 45 Krankenpflegerinnen und -pfleger weitervermitteln, um sie mit essenziellen Kenntnissen und Fähigkeiten auszurüsten, damit kranke Kinder mit der am besten geeigneten Pflegebetreuung versorgt sind, und auf diese Weise gesundheitsbezogene Ergebnisse verbessern.
- Um die Stärkung der nachhaltigen Gesundheitsversorgung in Malawi zu fördern, wird World Child Cancer UK in Partnerschaft mit wichtigen Stakeholdern daran zusammenarbeiten, innerhalb der Regierung den Fokus auf Kinderkrebs mehr in den Blickpunkt zu rücken. Ferner werden sie die Stakeholder dazu anspornen, einen Antrag zu stellen, dass Malawi zu einem „Focus Country“ für die WHO Global Initiative for Childhood Cancer (GICC) erklärt wird.
- Um die Kosten für lebenswichtige Medikamente, den Transport zum Krankenhaus und „Begrüßungspakete“ mit Notwendigkeiten wie Lebensmitteln, Windeln und Hygieneartikeln zu decken, werden sie einen Zentralfond für 1.038 Kinder mit Krebs und ihre Familien bereitstellen. Diese finanzielle Unterstützung wird verhindern, dass schutzbedürftige Familien noch weiter in die Armut abgleiten sowie zu einer Senkung der hohen Zahl der Familien beitragen, die Behandlungen aufgeben – was letzten Endes dazu führt, dass die Kinder den Krebs nicht überleben.
- World Child Cancer UK wird dafür bezahlen, dass das Queen Elizabeth Central Hospital pathologiebezogene Proben von Kindern an ein externes Privatlabor zwecks Untersuchungen überweist, welche im eigenen Pathologielabor nicht erhältlich sind.
- World Child Cancer UK wird vierteljährliche „Nachfasskontakte“ zu den Familien von sämtlichen in Behandlung befindliche Patienten und Patientinnen koordinieren, um sie an medizinische Termine zu erinnern.
- Durch die Bereitstellung von Spieltherapie und die Versorgung mit interaktiven pädagogischen Materialien bezüglich ihrer Krankheit werden sie das Wohlbefinden von 685 Kindern verbessern, die stationäre Behandlungen durchmachen. Sie werden Kinder mit Krebs – und auch ihre Betreuungspersonen – dazu befähigen, die Diagnose, welche das Kind erhält, die medizinischen Verfahren, denen sich die Kinder unterziehen werden, und die Wichtigkeit, in Behandlung zu bleiben, zu verstehen.
All die Arbeit, die World Child Cancer UK ausführen wird, wird vollständig in bestehende lokale Infrastrukturen eingebettet, wodurch nachhaltige Veränderung ermöglicht wird. Das Projekt wird von Fachkräften im Gesundheitswesen in Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren vor Ort geleitet und aufrechterhalten, mit „Buy-In“ (etwa finanzieller Einstiegsbeteiligung) und Unterstützung des Gesundheitsministeriums in Malawi.
Durch unsere Fürsprachearbeit beabsichtigen sie dazu beizutragen, die Regierung von Malawi davon zu überzeugen, ihre Unterstützung für Kinderkrebs zu stärken und zu beantragen, dass Malawi eines der „Focus Countries“ für die WHO Global Initiative for Childhood Cancer (GICC) wird.
Das Projekt wird die Kapazität im Queen Elizabeth Central Hospital sowie in jenen Bezirkskrankenhäusern stärken, die langfristig unterstützt wurden. Die während der Projektlaufzeit ausgebildeten Fachkräfte im Gesundheitswesen werden in ihrer gesamten beruflichen Laufbahn weiterhin vermutete Fälle von Kinderkrebs erkennen und überweisen, und sie werden in der Lage sein, ihre Ausbildung mit gleichgestellten Kollegeninnen und Kollegen zu teilen und an sie weiterzuvermitteln.
Ermöglicht durch die partnerschaftlichen Besuche im Bereich der Gesundheit vonseiten des Projektes wird das Teilen von Kenntnissen und Fachwissen Fähigkeiten entwickeln, damit das Personal im Gesundheitswesen eine hochwertigere, langfristige Versorgung bei Kinderkrebs leisten kann. Die Krankenpflegerinnen und -pfleger, die eine Ausbildung in „Training of Trainers“ erhalten, werden diese Ausbildung an 45 Krankenpflegerinnen und -pfleger weitervermitteln, um sie mit essenziellen Kenntnissen und Fähigkeiten auszurüsten, damit kranke Kinder mit der am besten geeigneten Pflegebetreuung versorgt sind. Nach dem Ende des Projektes wird dieses Fachwissen weiterhin und ohne Mehrkosten an neue Krankenpfleger*innen weitervermittelt, die sich dem QECH anschließen.
Indem der Zugang zur frühzeitigen Diagnose verbessert wird, werden die Kinder weniger intensive Behandlungen benötigen und die Anzahl der erfolglosen Runden der Chemotherapie wird reduziert. Das Gleiche gilt für die Zeit, die die Familien im Krankenhaus verbringen sowie für das Reisen zum Krankenhaus, wodurch wenigstens eine Betreuungsperson wirtschaftlich untätig gemacht wird. Dies wird Geld sparen, sowohl bei den Familien als auch bei den Krankenhäusern.
Was die künftige Finanzierung des Programms für Malawi betrifft: Durch die Unterstützung des Gesundheitsministeriums, ein „WHO GICC Focus Country“ zu werden, sowie Bemühungen, Zugang zur „Global Platform for Access to Childhood Cancer Medicines“ zu bekommen (etwa zur globalen Plattform für den Zugang zu Kinderkrebsmedikamenten), werden sie den Zugang zu signifikanten und nachhaltigen Förderungsquellen verbessern und mehr Unterstützung für das Thema Kinderkrebs in Malawi gewinnen.
Um die Stärkung der nachhaltigen Gesundheitsversorgung in Malawi zu fördern, wird World Child Cancer UK in Partnerschaft mit wichtigen Stakeholdern daran zusammenarbeiten, innerhalb der Regierung den Fokus auf Kinderkrebs mehr in den Blickpunkt zu rücken. Ferner werden sie die Stakeholder dazu anspornen, einen Antrag zu stellen, dass Malawi zu einem „Focus Country“ für die WHO Global Initiative for Childhood Cancer (GICC) erklärt wird. Sie werden einen Austauschbesuch mit Ghana organisieren, damit sie aus dessen Erfahrung bei der Beantragung, ein „GICC Focus Country“ zu werden, lernen können, und die Orgnisation wird das gemeinsame Teilen von Gelerntem zwischen den Regierungen von Malawi und Ghana auf Regionalebene ermöglichen.
Weitere Informationen hier.