Mutter-Kind-Gesundheit
|
Guatemala
|

Kindergesundheit beginnt zuhause": Ausbau der „Pastoral de la Primera Infancia“

Organisation: Adveniat e.V.
Partnerorganisation vor Ort: Pastoral de la Primera Infancia (PPI)
Image

Situation vor Ort: 

Die Gesundheitslage für Kinder und Mütter in Guatemala ist hoch problematisch, staatliche Gesundheitsdienste und Informationsangebote sind nur rudimentär vorhanden. Die meisten der armen, meist indigenen Menschen besitzen kaum Kenntnisse über ihre Menschen- und Gesundheitsrechte. Die Säuglings- und Müttersterblichkeit ist extrem hoch, auch Unterernährung ist weit verbreitet, vor allem auf dem Land.
 

Ziele: 

Die Schaffung gesunder und nachhaltiger Entwicklungsmöglichkeiten für Schwangere und Kinder bis zum sechsten Lebensjahr.

Indikatoren:
  • 450 ehrenamtliche ausgebildete Familien-Begleiterinnen und -Begleiter betreuen monatlich Familien in dieser Lebensphase – „zuhause“, in ihrem direkten Lebensumfeld
  • Die 1.600 (Klein)Kinder von 90 Dörfern haben einen besseren Zugang zum öffentlichen Gesundheitswesen
  • Mindestens 70 der 90 öffentlichen Gesundheitszentren bieten verbesserte Dienstleistungen für die Bevölkerung der Kleinkinder im Dorf, mindestens 25 davon sind besser ausgestattet mit einfachen aber wirkungsvollen Messgeräten
     
Maßnahmen:
  • Grundausbildung und Fortbildungen für ehrenamtliche Familien-Begleiterinnen und -Begleiter, Ausbilderinnen und Ausbilder (und wenn möglich Hebammen/„comadronas“) auf Basis des Handbuchs der Pastoral de la Primera Infancia
  • Monatlich: basismedizinische und soziale Betreuung durch die Begleiterinnen und Begleiter „Zuhause“ von benachteiligten (schwangeren) Müttern und ihren Kindern bis zum Alter von sechs Jahren 
  • Kommunikation über Mutter-Kind-Gesundheitsvorsorge und zu Themen der frühen Kindheit durch verschiedene Medien (Radio, TV, Video, Podcasts, Social Media, Print)
  • Mediale bzw. Online-Schulungs- und Informationsarbeit zur Prävention von Infektionskrankheiten
     
Nachhaltigkeit:

Aus ihren Anfängen hat die Pastoral de la Primera Infancia sich seit 2008 zu einem funktionierenden Basisgesundheitsdienst in 10 der 16 Diözesen Guatemalas entwickelt. Die Fortsetzung der wichtigen Arbeit ist auch für die Zeit ab 2026 geplant und angesichts der existierenden Strukturen zu erwarten. Nachdem die Kinder sechs Jahre alt geworden sein werden, suchen die ehrenamtlichen Begleiter/innen nach anderen Familien, die sie zukünftig begleiten können. Auf diese Weise bleibt die Arbeit der „Pastoral de la Primera Infancia“ in der Gemeinde dank des Ausbildungskonzepts und der Einbeziehung der Begleitpersonen an der Basis langfristig erhalten und löst sich nicht etwa auf, wie das sonst häufig bei vergleichbaren Hilfsprojekten der Fall ist, die im Unterschied zur PPI von oft nur temporär vor Ort aktiven Hilfsorganisationen umgesetzt wird. 

Besonderheiten:

Die konsequente Basisorientierung durch die „Graswurzel-Struktur“ des Projekts mit den hunderten Freiwilligen, die meistens ebenfalls aus der Zielgruppe der marginalisierten Frauen und Familien stammen. Sie verstehen aus eigener Erfahrung, worum es bei den Basisgesundheitsdienstleistungen geht. Deren Wirkungen sind meistens recht unmittelbar sichtbar und werden von den Projektteilnehmenden ihrerseits internalisiert und zukünftig verwendet bzw. aktiv weitergegeben.

Weitere Informationen hier. 
Projektfilm (2022): https://youtu.be/g3IEGNqz4S0