Aufbau und Implementierung einer standardisierten onkologischen Versorgung von Frauen mit gynäkologischen Tumoren.
Das Projekt ‘Förderung der Frauengesundheit in Eritrea‘ besteht seit 2012. Während der 2-3 im Jahr durchgeführten Aufenthalte werden bis zu 30 Patientinnen (überwiegend Karzinompatientinnen) operiert, oftmals mit kurativem Ansatz. Leider gibt es bis heute keine funktionierende onkologische Betreuung (keine Chemotherapie und keine Strahlentherapie), sodass die Heilungswahrscheinlichkeit für diese Patientinnen, am heutigen Medizinstandard gemessen, sehr niedrig ist.
In Asmara gibt es 2 ausgebildete Onkologen und 1 ausgebildeten Strahlentherapeuten (Facharztausbildung im Ausland), sowie zwei Krankenschwestern mit onkologischer Zusatzausbildung. Allerdings fehlt die notwendige Infrastruktur in großen Teilen, ebenso wie eine ausreichende Versorgung mit den für eine Therapie notwendigen Medikamenten. Eine Strahlentherapie gibt es ebenfalls nicht. Aktuell wird es unserem Team möglich sein, in den vorhandenen Räumen im Orotta National Referral Hospital (die dortige Universitätsklinik) - mit einer Förderung der GIZ - die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen im onkologischen Day- Hospital durchzuführen.
Der Umgang mit den chemotherapeutischen Medikamenten ist in den letzten 36 Monaten schon mehrmals in Form eines Workshops geübt worden. Auch die nach europäischem Standard vorgesehene Abfallentsorgung ist jetzt möglich. Ein Raum zur Zubereitung der Therapien ist heute vorhanden, jedoch müssen alle Medikamente von uns mitgebracht werden, da das Land Eritrea momentan nicht in der Lage ist, die Versorgung sicherzustellen. Aus diesem Grunde konnten bisher keine Patientinnen in Eritrea die notwendigen adjuvanten Chemotherapien nach gynäkologischen Tumoroperationen erhalten. Auch andere, heilbare Krebserkrankungen (Lymphome, Leukämien, Darmkrebs etc.) können in Eritrea nicht behandelt werden. Ziel ist es, das eritreische Personal mit der Zubereitung und der Durchführung der Chemotherapien vertraut zu machen und den betroffenen Patientinnen in Eritrea eine Heilungsperspektive zu geben. Mittelfristig muss in Zusammenarbeit mit dem eritreischen Gesundheitsministerium die Beschaffung der Medikamente sichergestellt werden. Wir erwarten, dass nun jährlich ca. 50 - 60 Chemotherapien durchgeführt werden können.
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