Projekt CARE2* in Ruhango und Kamonyi in Ruanda

(*CARE: Comprehensive solutions for increased Access to mental health care Rooted in communities and Enhancing public services)
Situation vor Ort:
Mentale Gesundheit ist in Ruanda vor allem durch den Genozid in 1994 belastet. Untersuchungen zeigen, dass über 25% der Bevölkerung an traumatischer Belastungsstörung, Depression oder anderen MNS Erkrankungen (mental and neurologic diseases and substance abuse) leiden. Es ist zudem bekannt, dass Gewalterfahrung auch einen inter- und transgenerationalen
Effekt hat.
Professionaler Zugang zu MNS Erkrankungen ist sehr begrenzt in Ruanda. Stigma und soziale Ausgrenzung durch Unwissenheit, Vorurteilen und kulturell begrenzten Vorstellungen führen bei den Erkrankten in einen Teufelskreis von Leid und Verarmung.
Ziele:
Verbesserter Zugang (fill the gap) zu professionellen und bezahlbaren Gesundheitsleistungen im Bereich mentaler Gesundheit (MNS) in 2 Distrikten (7 Sektoren) in Ruanda (Ruhango und Kamonyi) durch einen „community based“ Ansatz
- Ausbildung von 48 health professionals and 1200 community mental health providers in mhGAP
- Identifizierung von bis zu 3750 an MNS erkrankten Personen, die professionelle Behandlung erfahren und die weiter in der Dorfgemeinschaft betreut werden (case finding and case holding)
- Bis zu 2250 an MNS erkrankte Personen erhalten – je nach Bedarf - Ergotherapy/Beschäftigungstherapie/sozio-edukative Gruppentherapie und 750 MNS Erkrankte erfahren Unterstützung in Kleinkreditgruppen
- Das Projekt nutzt die Priorisierung von MNS durch die Regierung und setzt auf die vorhandene Gesundheitsinfrastruktur (hospitals, health centers and professional mental health staff), um die Zielgruppe der MNS Kranken zu erreichen und professionell zu begleiten (National Mental Health Policy 2011)
- Unser Partner AVSI Ruanda hat viel Erfahrung mit MNS Erkrankungen und kann auf einen Pool von erprobten Dorfgesundheitsarbeiter (community Mental Health providers) in den beiden Distrikten (7 Sektoren) in Kamonyi and Ruhango zurückgreifen
- AVSI Ruanda kann bereits “lessions learnt” vom CARE 1 Projekt in Gatsibo umsetzen
- AVSI Ruanda hat gute Beziehungen zur University of Kigali and Ruanda Biomedical Centre (RBC). Dadurch erhoffen wir uns die Möglichkeit einer praktischen Forschung, um die niedrigen Fallzahlen von MNS Kranken im nationalen Gesundheitssystem und das Phänomen von „drop outs“ besser zu verstehen
- Der verbesserte Zugang zu MNS Dienstleistungen im nationalen Gesundheitssystem wird durch Überweisungen durch Dorfgesundheitsarbeiter erreicht und stärkt das Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem (case finding)
- Professionelle Dienstleistungen im nationalen Gesundheitssystem sind besser und auch kostengünstiger als die teuren „Behandlungen“ durch “local healer” (affordability)
- Die Fallhaltung (case holding) bei den oft chronischen MNS Erkrankungen wird verbessert durch die begleitende Unterstützung durch Dorfgesundheitsarbeiter (community mental health providers)
- Training und Sensibilisierung von MNS Erkrankungen bekämpft Unwissenheit, Diskriminierung und Stigmatisierung auf verschiedensten Ebenen der (community, health staff)
- Die Re-integration von MNS betroffenen Pseronen durch Teilnahme an socio-educational Gruppen, Ergotherapie, Beschäftigungstherapie and Zugang zu Kleinkreditgruppen wird nachhaltige Aspekte beinhalten
- Ein praktisches Forschungsprojekt ist während der Projektlaufzeit geplant, um die Probleme beim „case finding und case holding“ besser zu verstehen
- Der Ansatz, Dorfgesundheitsarbeitern eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung, Begleitung und Re-integration von an MNS erkrankten Personen zu geben
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