Gynäkologie
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Uganda
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Aus- und Weiterbildung in Ultraschalldiagnostik für Entbindungs- und Medizinstation inkl. neuer Ultraschallgeräte

Organisation: Lichtstrahl Uganda e.V.
Partnerland: Uganda
Partnerorganisation vor Ort: Lightray Uganda Limited
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Situation vor Ort:

Uganda ist von Cholera-Ausbrüchen, Gelbfieber und Malaria betroffen und ist immer noch eine der HIV-Hochburgen der Welt. Die Infizierungsquote liegt bei ca. 10% der Bevölkerung, wobei die Lake Victoria Inseln und der Norden Ugandas mit seiner Stadt Gulu am schlimmsten davon betroffen sind. Etwa 20% der ugandischen Kinder sind Aidswaisen.
Uganda hat die mit einem Durchschnittsalter von 15,3 Jahren jüngste Bevölkerung. Sie wächst mit 3,22% pro Jahr rasant. Etwa 2 Mio. Mädchen unter 15 Jahren bekommen jedes Jahr ein Kind.
So hoch Uganda in der Liste der Länder mit der jüngsten Bevölkerung der Welt steht, so hoch steht Uganda leider auch in der Liste der Länder mit der höchsten Kindersterblichkeit. Die Gründe dafür sind vielzählig und einer davon ist Unter- und Mangelernährung.
Die Gesundheitssysteme sind marode. Selbst in Regionen, wo es diesbezüglich ermutigende Verbesserungen gab, macht das Coronavirus derzeit vieles wieder zunichte. In den letzten Wochen ist die Corona-Infektionsquote um 17% angestiegen. Dabei sind die meisten Menschen mit den sehr ansteckenden Delta-/Omicron-Varianten des Virus infiziert. 1 Stunde Beatmung kostet in diesem Zusammenhang umgerechnet 250,- €. Ebenso gibt es massive Rückschläge bei den Impfprogrammen sowie bei der Prävention und Behandlung von HIV (siehe dazu auch Deutsches Ärzteblatt vom 31.08.2020).
Trotz Corona-Pandemie setzen wir unsere Bemühungen bei der medizinischen Versorgung und der nachhaltigen Hilfe vor Ort fort.


Ziele:

Mit unserem Projekt liegen wir am äußeren Rand der Stadt Gulu im Übergang ins Buschland. Unsere Zielgruppe sind Menschen aus dem Randbereich der städtischen Peripherie, aber vor allem aus dem Buschland. Im zurückliegenden Jahr 2020 wurden auf der bestehenden Medizinstation ca. 12.000 Patientinnen und Patienten behandelt und auf der angegliederten Entbindungsstation ca. 3.000 Frauen im Bereich der Vorsorge, Entbindung, Nachsorge und Familienplanung betreut. Bei diesen Patientinnen und Patienten handelt es sich um Menschen der ärmsten Bevölkerungsschicht, ohne feste Anstellung, ohne bzw. ohne geregelte Einkommen, die sich eine medizinische Versorgung nicht leisten können.
In 2016 haben wir das erste Mal über 10.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr behandelt. Die Zahl ist seitdem weiter gestiegen und hat im letzten Jahr die 12.000 Marke in den Bereichen Medizin und Entbindung überschritten. Die hohe Akzeptanz ist nicht zuletzt auf die für uns sehr wichtige gute medizinische Arbeit zurück zu führen. Unsere Mitarbeitenden und wir sind stolz darauf im aktuellen Ranking des Goverments den 3. Platz unter 12 Class2 Medizinstationen erreicht zu haben.
Qualität ist uns wichtig, nicht nur in der medizinischen Versorgung der Patienten, sondern auch in der Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Um das Qualitätsniveau halten zu können und dabei den gestiegenen Anforderungen auch zukünftig gerecht zu werden, müssen wir zwingend in die Aus- und Weiterbildung investieren. Qualifizierungsmaßnahmen werden von unseren Mitarbeitenden motiviert angenommen und als Privileg empfunden.

Indikatoren:

Projektinhalt Weiterbildungsmaßnahmen und Ultraschallgeräte:

  • Da es sich um zertifizierte Fortbildungsmaßnahmen mit einer Abschlussprüfung handelt, ist das erfolgreiche Bestehen der Prüfung ein erster Indikator.
     
  • Differenziertere und qualifiziertere Befunderhebung. Stichprobenkontrolle durch das District Health Team.
     
  • Ansteigende Patientenzahlen durch die erweiterte Diagnostik.

 

Maßnahmen:
  • Freistellung der Mitarbeitenden für den Zeitraum der Weiterbildung
     
  • Lohnfortzahlung für den Zeitraum der Weiterbildung
     
  • Ersatzeinstellungen für den Zeitraum der Weiterbildung
     
  • Unterkunft-, Verpflegung- und Reisekosten-Übernahme

 

Nachhaltigkeit:

Wir haben uns bewusst dazu entschieden, unsere Projekte nicht an lokale Partner zu übergeben, sondern sie selber zu betreiben. Stattdessen, und auch das verstehen wir unter nachhaltiger Entwicklungshilfe, stellen wir ausschließlich lokale Mitarbeitende ein und arbeiten ebenfalls aus diesem Grund mit lokalen Partnern zusammen.
In Ländern wie Uganda ist die medizinische Versorgung oft unzureichend. Ein funktionierendes Gesundheitssystem gibt es nicht. Die Menschen sind auf Hilfe angewiesen. Nicht zuletzt trägt aber auch Entwicklungshilfe dazu bei, die Emigration aus diesen Heimatländern nach Europa zu verringern.
Medizinische Entwicklungshilfe muss heute neben der kurativen Arbeit auch die Bereiche Prävention, Public Health und Management abdecken. Es ist unser Ziel und unser Leitsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“, langfristig und nachhaltig die medizinische Versorgung zu verbessern.  

 

Besonderheiten:

Die Innovation des Projektes ist darin zu sehen, dass unsere Mitarbeitenden, die durch die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen gefördert werden, neue persönliche Entwicklungsperspektiven entwickeln können. Das schafft nach der Traumatisierung durch den 20-jährigen Bürgerkrieg neue Hoffnung und Vertrauen auf einen dauerhaft sicheren Arbeitsplatz und ein Zuhause.

Weitere Informationen finden Sie hier.