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Ukraine
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Ganzheitliche Unterstützung für Frauen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind

Organisation: Women for Women International DE gGmbH
Partnerland: Ukraine
Partnerorganisation vor Ort: Andreev Family Foundation
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Situation vor Ort:

Durch den Krieg in der Ukraine sind weltweit mehr Menschen denn je vertrieben oder auf der Flucht. Aufgrund der fragilen Sicherheitslage ist der Bedarf an Dienstleistungen für geschlechtsspezifische Gewalt und sexuelle und reproduktive Gesundheit weiter gestiegen. Frauen und Kinder in (ehemals) besetzten Gebieten sind besonders von Gewaltverbrechen wie Menschenhandel oder Vergewaltigung betroffen.


Ziele:

Ziel des Projekts ist es, eine zentrale Anlaufstelle für Überlebende von sexueller Gewalt zu schaffen. Dies soll ihnen ermöglichen, traumatische Erfahrungen mit konfliktbedingter sexueller Gewalt (Conflict-Related Sexual Violence; CRSV) sowie sexueller Ausbeutung und Missbrauch (Sexual Exploitation and Abuse; SEA) zu verarbeiten. In einem sicheren Raum erhalten sie Zugang zu umfassenden Unterstützungsangeboten, einschließlich medizinischer Versorgung, psychosozialer Unterstützung und Begleitung bei strafrechtlichen Ermittlungen und Prozessen wegen Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit CRSV und SEA.

 

Indikatoren:
  • 700 Frauen erhalten professionelle psychologische Unterstützung und medizinische Untersuchungen durch unsere Gesundheitsservicepartner in den Regionen Kiew und Chernihiv.
  • Die Krisenhotline der Andreev Family Foundation bietet 1.000 Frauen und Kindern psychologische Unterstützung, Beratung, Informationen über Schutz, Prävention von sexueller Gewalt und sexueller Ausbeutung und vermittelt sie an lebensrettende medizinische Stellen.
  • 25 Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt in den (ehemals) besetzten Gebieten der Regionen Kiew und Chernihiv erhalten umfassende psychologische und medizinische Behandlung und werden bei strafrechtlichen Ermittlungen und Prozessen für Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit CRSV und SEA begleitet.

 

Maßnahmen:
  1. Dienstleistungen: Verbesserung der Verfügbarkeit von und des Zugangs zu umfassender psychologischer Unterstützung, Notfalldiensten gegen sexuelle Gewalt. Dies umfasst die psychologische und medizinische Begleitung bei strafrechtlichen Ermittlungen und Prozessen für Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt, insbesondere für Frauen, Kinder und Frauen mit Behinderungen.
     
  2. Sensibilisierung für GBV und Prävention: Erhöhte Sichtbarkeit für die Unterstützungsangebote für GBV-Überlebende, damit mehr Menschen wissen, wo sie Hilfe erhalten (Hotline, mobile Teams usw.). Sensibilisierungskampagne, um das soziale Stigma rund um GBV zu bekämpfen und einen überlebendenzentrierten und gendersensiblen Ansatz in der breiten Öffentlichkeit (bspw. durch (soziale) Medien) zu fördern.
     
  3. Koordinierung von GBV und SRH: Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt und stärkere Koordinierung/Kohärenz der Maßnahmen im Bereich GBV/SRH. Dies soll durch verbesserte Überweisungssysteme an spezialisierte Gesundheitsdienste, Stärkung der Kapazitäten, technische Unterstützung, Beratung und verbessertes Monitoring erreicht werden.
     
  4. Kapazitätenstärkung: Stärkung der Kapazitäten der lokalen Partner, um die interne Finanzberichterstattung gegenüber Gebern zu verbessern, Burnout des Personals entgegenzuwirken und professionelle, bedarfsgerechte und überlebendenzentrierte Programme durchzuführen.

 

Nachhaltigkeit:

Die Maßnahmen zur Kapazitätenstärkung verbessern nachhaltig die Fähigkeit der Partnerorganisation, Frauen und Kinder in den Projektregionen zu unterstützen. Im Rahmen unserer früheren Aktivitäten in der Ukraine hat WfWI-DE gemeinsam mit den Partnern einen Advocacy-Workshop für lokale Behörden implementiert, um das lokale „Ownership“ und die Nachhaltigkeit der Intervention sicherzustellen. Unsere Aktivitäten in der Ukraine reagieren auf die anhaltend hohe Nachfrage nach medizinischen und psychologischen Unterstützungsleistungen.

Besonderheiten:

Mit einem geschlechtersensiblen und überlebensorientierten Ansatz, der über die humanitäre Dimension hinausgeht, unterstützen wir Frauen und Mädchen aus der Ukraine, die Gewalt und erlebt haben und unzureichenden Zugang zu lebensrettenden Dienstleistungen haben. Darüber hinaus unterstützen wir Frauen bei der Anzeige von Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt und bieten emotionale Unterstützung während der oft re-traumatisierenden Gerichtsverfahren. Wir nutzen die Erkenntnisse unserer bosnischen Schwesterorganisation, die während des Bosnienkriegs in den Neunzigerjahren ähnliche Aktivitäten implementiert hat, sowie unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeit mit Frauen in fragilen Kontexten.

Weitere Informationen hier.