Eindämmung von Gebärmutterhalskrebs durch die Einführung der HPV-Impfung in Madagaskar: Erkenntnisse für Implementierungsstrategien – CHIMPS
Situation vor Ort:
Eine der größten Herausforderungen ist die Gesundheitsinfrastruktur in Madagaskar: rund 40% leben mehr als eine Stunde entfernt von einem Gesundheitszentrum. Daten zu HPV sind spärlich, erste Studien zeigen hohe Prävalenzen. Die Durchimpfungsrate in Madagaskar stellt für viele Krankheiten eine große Herausforderung dar, wie Masernausbrüche oder die niedrige COVID-19-impfungsrate zeigen.
Ziele:
Bewertung der Durchführbarkeit eines landesweiten HPV-Impfprogramms
- Gebärmutterhalskrebs-Screening ist auf der Ebene der Primärversorgung verfügbar
- Kurse in Präventivmedizin und Vakzinologie werden in den Lehrplan der medizinischen Ausbildung aufgenommen
- Ein Leitfaden für die Umsetzung von Impfstrategien in Madagaskar ist verfügbar.
- 1500 madagassische Frauen werden auf HPV und Gebärmutterhalskrebs untersucht
- 300 Medizinstudenten und Mitarbeiter des Gesundheitswesens werden im Laufe des Projekts geschult
- Die Zögerlichkeit bei der Impfung geht um 10 % zurück.
- Es wird ein Leitfaden erstellt, der mögliche Strategien für den Einsatz von HPV-Impfstoffen in Madagaskar beschreibt.
CHIMPS kombiniert humanitäre Hilfe mit dem Aufbau von Kapazitäten und Methoden der operativen Forschung. Das Projekt verfolgt einen kooperativen und partizipatorischen Ansatz zur Stärkung der Kapazitäten, um a) eine Versorgungskette für HPV-Impfstoffe in Madagaskar einzurichten, b) umfassende Bildungsnetze für Präventivmedizin aufzubauen und c) das gesamte Impfsystem des Landes zu stärken. Konkret geht es dabei um die gemeinsame Entwicklung von Lehrplänen für die Hochschulbildung, Workshops für die Ausbildung von Ausbildern und Seminaren sowie um Aktivitäten auf Gemeindeebene. CHIMPS wird auch dazu beitragen, das Gesundheitssystem auf der Ebene der Primärversorgung zu stärken.
CHIMPS ist ein umfassendes Projekt, das sowohl kurz- als auch langfristige Auswirkun-gen auf die madagassische Bevölkerung haben wird. Die Einführung der Kolposkopie in der Primärversorgung ermöglicht die Umsetzung integrierter Programme, die gleich-zeitig Gebärmutterhalskrebs vorbeugen und FGS, die chronische Manifestation der urogenitalen Schistosomiasis, die sich auf die reproduktive Gesundheit auswirkt und das Risiko für HIV-Infektionen und möglicherweise das Auftreten und Fortschreiten von Gebärmutterhalskrebs erhöht, identifizieren können.
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