Stärkung der gemeinschaftsbasierten TB- und HIV-Versorgung in Madagaskar

Organisation: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Partnerorganisation vor Ort: Nationales Tuberkulose-Programm, Gesundheitsministerium Madagaskar

Gemeindegesundheitshelfende (CHW) informieren Menschen mit TB über die Vorteile einer medizinischen Behandlung und den Vorsichtsmaßnahmen während dieser.

Situation vor Ort:

Madagaskar weist eine der niedrigsten Raten an Gesundheitspersonal weltweit auf. Gemeindegesundheitshelfende (Community health workers, CHWs) sind daher essenziell, um der Bevölkerung den Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen. Dennoch sind weniger als 3 % aller CHWs in der HIV- und Tuberkuloseversorgung aktiv. Es fehlt an einer nationalen Strategie, um CHWs in diesen Bereichen nachhaltig zu fördern und zu stärken.

Ziele:

Ziel dieses Projekts ist es, die Wirksamkeit von Gemeindegesundheitshelfenden (CHWs) in der HIV- und Tuberkuloseversorgung in Madagaskar deutlich und nachhaltig zu stärken.

Indikatoren:

Anzahl der CHWs, die an einer Querschnittsstudie teilnehmen, um Förderfaktoren und Barrieren in der HIV- und Tuberkuloseversorgung zu untersuchen
Anzahl der CHWs, die anhand neuer Schulungsmaterialien zu HIV und Tuberkulose geschult wurden
Veränderung der Motivation der CHWs nach der Implementierung von evidenzbasierter Leitlinien, welche im Rahmen des Projektes entwickelt werden

Maßnahmen:

Durchführung einer Mixed-Methods-Studie zur Erfassung der Charakteristika und Motivation von CHWs in Madagaskar.
Entwicklung evidenzbasierter Leitlinien zur Stärkung der CHWs in der TB- und HIV-Versorgung in Zusammenarbeit mit Akteuren aus Regierung und Zivilgesellschaft.
Entwicklung und Produktion von Sensibilisierungsmaterialien zu HIV und TB für den Einsatz durch CHWs.
Fortbildung von CHWs zu den Themen HIV und TB in Hotspot-Regionen.
Implementierung der zu entwickelnden CHW-Strategie in einer Pilotregion mit Erfassung der Auswirkungen und der Kosteneffizienz der Maßnahme.

Nachhaltigkeit:

Dieses Projekt zielt darauf ab, in Zusammenarbeit mit dem madagassischen Gesundheitsministerium eine Gesundheitsstrategie zur Stärkung von CHWs in der TB- und HIV-Versorgung zu entwickeln sowie diese in ihrer Effektivität zu bemessen.
Durch die Ausrichtung an den nationalen TB- und HIV-Strategien soll das Projekt kritische Lücken schließen und Evidenz generieren, welche politische Entscheidungsträger in Madagaskar sowie auch in vergleichbaren Kontexten weltweit unterstützen kann, Gesundheitssysteme und deren Akteure zu stärken.

Besonderheiten:

Der weltweite Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, verschärft sich aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Zunahme chronischer Krankheiten. Um dem entgegenzuwirken, sind innovative Strategien wie die Stärkung von CHWs dringend erforderlich, um Gesundheitssysteme zu stärken und Gesundheit sowie Chancengleichheit für alle zu gewährleisten.

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