Der Wissenschaftsrat, das Beratungsgremium der Bundes- und Länderregierungen zu Wissenschaft und Forschung, hat im Oktober 2023 seine Empfehlung über die „Perspektiven für die Weiterentwicklung der Gesundheitsfachberufe: Wissenschaftliche Potenziale für die Gesundheitsversorgung erkennen und nutzen“ veröffentlicht. Die Empfehlungen gehen auf die „HQG plus-Studie zu Hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitssystem – Update“ zurück, deren Förderung die Else Kröner-Fresenius-Stiftung u. a. ermöglicht hat.
Der Wissenschaftsrat reagiert mit der Empfehlung auf die wachsenden Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem. Der demografische und epidemiologische Wandel sowie neue gesellschaftliche Entwicklungen wie die Digitalisierung führen zu komplexeren Versorgungsbedarfen. Um neue Versorgungskonzepte und Lösungsansätze zu entwickeln und eine sichere Versorgung zu gewährleisten, empfiehlt der Wissenschaftsrat, den Fokus auf die Entwicklung der wissenschaftlichen Disziplinen zu legen. Neben dem Auf- und Ausbau der Forschung und der Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen rät der Wissenschaftsrat, Mitarbeitende der Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften akademisch auszubilden, um deren Potenziale zu heben.
Der Wissenschaftsrat bittet alle beteiligten Akteure, den Akademisierungsprozess zum Nutzen der Allgemeinheit zu unterstützen. Die Gesundheitsfachberufe stellen mit rund 2,3 Millionen Beschäftigten mehr als ein Drittel aller Beschäftigten im Gesundheitssystem dar.
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