Nicht-übertragbare Krankheiten

Zur Verbesserung der Gesundheit von Menschen, die von NCDs in ressourcenarmen Ländern betroffen sind, hat die EKFS erstmalig 2022 eine Sonderausschreibung zu diesem Themenschwerpunkt auf den Weg gebracht. Ab sofort soll ein übergeordnetes Programm aufgebaut werden.
Nicht-übertragbare Krankheiten

Zur Gruppe der nicht-übertragbaren Krankheiten (NCDs – non-communicable diseases) zählen etwa Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen und psychische Störungen. Seit 2015 gelten sie als die weltweit häufigste Todesursache. Jährlich sterben in ressourcenarmen Ländern bis zu 40 Millionen Menschen an NCDs.

 

Else Kröner Center

Seit 2022 werden zwei Projekte in Sambia und Tansania mit einer Laufzeit von jeweils fünf Jahren mit insgesamt 2,4 Millionen Euro finanziert. Im Zentrum beider Förderungen entsteht jeweils ein neues Else Kröner Center. Diese beiden Zentren haben zum Ziel, als One-Stop-Kliniken Inklusiv-Dienste von der Diagnosestellung bis hin zur Versorgung der NCDs Betroffenen anzubieten.

Seit 2015
weltweit
häufigste Todesursache
Else Kröner Center in Sambia

Name: „Enhanced and sustainable containment of the non-communicable disease epidemic in Zambia through evidence-based service integration (CoNoCo)“

Projektleitung: Dr. Andreas Deckert, Heidelberger Institut für Globale Gesundheit an der Universitätsklinik Heidelberg (Mitarbeit Dr. Florian Neuhann)

Zusammenarbeit: Chreso Ministries und Chreso University (Dr. Jonas Chongo, Prof. Christopher Simoonga), Nierenklinik Heidelberg (Prof. Martin Zeier), University Hosptial Heidelberg Central Laboratory (Dr. Maik Brune) und Prof. Hans-Michael Steffen (Universität Köln)

Der integrative Ansatz will die für die Infektionserkrankung HIV bereits aufgebaute Intrastruktur für nicht-übertragbare Krankheiten erweitern und umfasst Lebensstilberatung, Diagnose und Behandlung von gefährdeten Personen. Wissenschaftliche Studien werden eingebettet, um die gesundheitliche Situation in Gemeinden zu untersuchen, Interventionen zu testen und Entscheidungsträger zu informieren.

Else Kröner Center in Tansania

Name: „Strenghtening health systems to establish a chain of care and referal for management of non-communicable diseases in hard-to-reach populations of Rural Tanzania CARECHAIN-NCD“

Projektleitung: PD Dr. Thomas Zoller, Fächerverbund für Infektiologie, Pneumologie und Intensivmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Zusammenarbeit: Ifakara Health Institute (Dr. Andrew Katende) und dem Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut (PD Dr. Martin Rohacek)

Übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung der NCD-Versorgung in ländlichen und schwer erreichbaren Gegenden in der Kilombero-Region in Zentraltansania sowie im Bagamoyo-Distrikt an der Küste. Das Bewusstsein für NCDs soll erhöht, die Prävention verbessert und Gesundheitsfachkräfte geschult werden. Eine Versorgungskette von Dörfern bis zum Referenzzentrum soll mit lokalen Partnern aufgebaut werden.

Ausbau des Programms NCDs

Zukünftig ist geplant, das Programm NCDs innerhalb der EKFS durch gezielte Sonderausschreibungen weiter aufzubauen und zu vertiefen. Dieses Vorhaben gewinnt an besonderer Dringlichkeit, da das Thema der nicht-übertragbaren Krankheiten (NCDs) in ressourcenarmen Ländern eine ebenso akute wie bisher vernachlässigte Problematik darstellt.

Im Jahr 2023 werden Gelder in Höhe von 1,3 Millionen Euro ausgeschrieben, die Ausschreibungsunterlagen finden Sie hier

 

Strategisches Ziel

Das Ziel besteht darin, eine nachhaltige Stärkung des Gesundheitspersonals auf Basisgesundheitsebene und der lokalen Gesundheitssysteme zu erreichen. Die Qualität und Zugänglichkeit von Aufklärung, Diagnostik und Behandlung von NCDs soll verbessert werden - dies vor dem Hintergrund, dass die Kosten zur Bekämpfung und Behandlung von NCDs in einem frühen Stadium am niedrigsten sind. Für Patienten und Patientinnen, die eine weiterführende Versorgung benötigen, sollte eine rasche und reibungslose Überweisung im Gesundheitssystem ermöglicht werden.

40 Mio.
Menschen
sterben jährlich an NCDs

Weitere EKFS-Finanzierungen mit Fokus auf NCDs

Auch über die reguläre humanitäre Förderlinie der EKFS unterstützt die Stiftung Projekte, die sich im Bereich NCDs engagieren. Die folgenden Projekte geben einen beispielhaften Eindruck davon, welche Aktivitäten zu diesem Schwerpunkt in verschiedenen OECD DAC gelisteten Länderkontexten unterstützt werden oder in der Vergangenheit gefördert wurden. Weitere Informationen zur regulären Förderlinie finden Sie hier.

Unsere Förderprojekte mit ihren jeweiligen Schwerpunkten finden Sie auch unter Aktuelle Förderungen.

Balamu - NCD Research, Education and Care

Organisation: Charité – Universitätsmedizin Berlin

Partnerland: Uganda

Partnerorganisation vor Ort: The African Community Centre for Social Sustainability (ACCESS)
 

Nähere Informationen über das Projekt erhalten Sie hier.

Verbesserung von Therapiezugang und Therapieeinhaltung für NCD-Slum-Patienten

Organisation: Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.

Partnerland: Argentinien

Partnerorganisation vor Ort: Gesundheitszentrum Nr. 16
 

Nähere Informationen über das Projekt erhalten Sie hier.

EATS Indonesia

Organisation: Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

Partnerland: Indonesien

Partnerorganisation vor Ort:

  • Universitas Indonesia (UI) - Jakarta
  • Universitas Hasanuddin (UnHas) - Tamalanrea Makassar
  • Indonesian Society of ObsGyn (ISOG) - Jakarta
  • Indonesian Pediatric Society (IPS) - Jakarta
  • Indonesian Midwives Association (IMA) - Jakarta
  • Indonesian Ministry of Health (MoH) – Jakarta

Nähere Informationen über das Projekt erhalten Sie hier.

Controlling cervical cancer through the implementation of HPV vaccination in Madagascar: providing evidence for implementation strategies – CHIMPS

Organisation: BNITM

Partnerland: Madagaskar

Partnerorganisation vor Ort:

  • Centre Hospitalier Universitaire Tambohobe, Fianarantsoa
  • CHU PZAGA, Mahajanga
  • Centre d’Infectiologie Charles Mérieux

Nähere Informationen über das Projekt erhalten Sie hier.