Welt-Alzheimertag am 21. September: EKFS fördert Schlüsselprojekt zur Alzheimer-Erkrankung

Mehr als 50 Millionen Menschen sind weltweit von Demenzerkrankungen betroffen. Am Welt-Alzheimertag am 21. September soll auf Alzheimer und andere Demenzerkrankungen aufmerksam gemacht werden.

Bild: Immunzellen

Bei Alzheimer-Erkrankten ist zu Beginn häufig das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Im weiteren Verlauf verschwinden Inhalte des Langzeitgedächtnisses und die Nervenzellen im Gehirn sterben nach und nach ab. Die EKFS fördert das Schlüsselprojekt zur Alzheimer-Erkrankung von Dr. Jonas Neher (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) e.V.). Er möchte die molekularen und zellulären Mechanismen verstehen, welche die Alzheimer-Erkrankung auslösen, um neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.

Eine Aktivierung des Immunsystems ist Teil vieler Erkrankungen im Gehirn. Auch die Alzheimer Demenz (AD) wurde sowohl mit Veränderungen in immun-spezifischen Genen als auch mit entzündlichen Erkrankungen in Verbindung gebracht, was auf eine wichtige Beteiligung des Immunsystems an dieser Erkrankung hinweist. Die sogenannten Mikroglia (Hirn Makrophagen oder Fresszellen) sind die häufigsten Immunzellen des Gehirns, die sich um die für die Alzheimer-Erkrankung typischen Eiweißablagerungen (Amyloid-β Plaques) sammeln. Die Arbeitsgruppe von Herr Neher konnte kürzlich zeigen, dass die Funktion der Mikroglia langfristig durch Entzündungen außerhalb des Gehirns beeinflusst werden. Bemerkenswert war hierbei, dass die so veränderte Immunantwort der Mikroglia Zellen das Fortschreiten des Alzheimer-Krankheitsverlaufes merklich beeinflussen konnte.

Die Erkenntnisse von Herrn Nehers Arbeitsgruppe zeigen weiterhin, dass solche langfristigen Veränderungen in Mikrogliazellen auch Einfluss auf die Alzheimer Erkrankung nehmen können, wenn sie noch vor Eintreten der Krankheit im Gehirn auftreten. Dies wird über sogenannte epigenetische Veränderungen hervorgerufen, welche dazu führen, dass bestimmte Gene leichter oder schwerer abgelesen werden können – dies wirkt sich wiederum auf die Zellfunktion aus. Dr. Jonas Neher und sein Team arbeiten nun daran, die Mechanismen des epigenetischen Gedächtnisses der Mikroglia besser zu verstehen.    

Weitere Informationen finden Sie hier.