Nachgefragt: Was macht eigentlich Dr. Adrian Gottschlich, Erst- und Zweitantragsteller aus dem Jahr 2023?

In unserer Reihe Nachgefragt stellen wir heute Dr. Adrian Gottschlich vor – Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik und Poliklinik III, Onkologie & Hämatologie am Klinikum der Universität München und Erst- und Zweitantragsteller aus diesem Jahr.
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Im Rahmen seines geförderten Projekts entwickelt Adrian Gottschlich mittels computergestützten bioinformatischen Analysen neue zielgerichtete Immuntherapien für (junge) Patientinnen und Patienten mit Hodgkin-Lymphomen (Lymphdrüsenkrebs). Diese neuen spezifischen Therapieoptionen sollen dazu beitragen, langfristige Chemotherapie-assoziierte Nebenwirkungen abzumildern und die Überlebensrate dieser Patientinnen und Patienten zu verbessern. „Während meiner täglichen Arbeit auf unseren onkologischen Stationen bietet sich mir die Gelegenheit, sowohl die erfolgreichen Fortschritte der onkologischen Therapie als auch deren Probleme aus erster Hand zu erleben. Diese täglichen Erfahrungen – ob positiv oder negativ – inspirieren mich als Clinician Scientist tätig zu sein und meinen Teil zur Optimierung der bestehenden Therapien beizutragen oder gänzlich neue Behandlungsoptionen zu entwickeln“, erklärt der Wissenschaftler.  

Sein Medizinstudium absolvierte er von 2012 bis 2019 an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie dem Universitätsspital Zürich und dem Groote Schuur Hospital in Kapstadt. Nach der Promotion in der Abteilung für Klinische Pharmakologie am Klinikum der Universität München trat er ein Research Fellowship an der University of Colorado an. 2019 folgte ein Postdoctoral Fellowship sowie der Beginn der Facharztausbildung in der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV, Abteilung für Klinische Pharmakologie am Klinikum der Universität München.

Neben einem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Auszeichnung als LMU Clinician Scientist of the Year 2023 war er in diesem Jahr Next Gen Science Speaker der 72. Lindauer Nobelpreisträgertagung. Nominiert über die Wilhelm-Sander-Stiftung hatte er die Gelegenheit einen Abstract für die Next Generation Science Session Emerging Technologies and Cancer mit dem Titel „Advancing immunotherapies with single-cell technologies - Single-cell transcriptomic atlas-guided development of CAR T cells for the treatment of acute myeloid leukemia“ basierend auf einer Veröffentlichung in Nature Biotechnology (Gottschlich et al., 2023) einzureichen.
„Dies war für mich eine einzigartige Gelegenheit, die Ergebnisse meiner Postdoktoranden Zeit vor einem internationalen Publikum und Nobel Laureates vorzustellen und mich mit Forschenden aus verschiedenen Arbeitsbereichen auszutauschen“, berichtet Gottschlich. Besonders inspirierend empfand er, als junger Wissenschaftler von den spannenden Lebenswegen der Nobel Laureates zu hören, die sich häufig durch einen komplizierten und langwierigen Weg bis zum wissenschaftlichen Höhepunkt auszeichnen.