Nachgefragt: Was ist eigentlich aus unseren ehemaligen geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geworden?

Heute stellen wir Ihnen Prof. Dr. Stefanie Kürten vor – EKFS-Erstantragstellerin von 2013.
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Prof. Dr. Stefanie Kürten ist seit 2020 Professorin für Neuroanatomie am Anatomischen Institut des Universitätsklinikums Bonn. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf dem Nervenleiden Multiple Sklerose (MS). Der schnelle Transfer von Forschungsergebnissen auf die klinische Anwendung ist ihr dabei besonders wichtig. Zudem setzt sie neue Akzente in der Mediziner-Ausbildung und will den Standort Bonn zu einem Zentrum für klinische Anatomie ausbauen.

Das Medizinstudium absolvierte sie von 2002 bis 2008 an der Universität zu Köln. Im Fach Anatomie und Zellbiologie habilitierte sie 2011. Bereits während ihres Studiums war sie für zahlreiche Forschungsaufenthalte sowie für ihre Promotion an der Case Western Reserve University in Cleveland/Ohio. Mit gerade einmal 29 Jahren folgte sie 2013 dem Ruf an die Universität Würzburg, wo sie die Professur für Anatomie und Zellbiologie übernahm. Im gleichen Jahr erhielt sie die Förderung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung im Rahmen eines Erstantrags zur Etablierung eines zukunftsträchtigen neuen Gebietes in ihrer Arbeitsgruppe zur neuroprotektiven Wirkung von Arzneistoffen bei Erkrankungen des Nervensystems. Die Förderung begünstigte die Anschlussfinanzierung durch die DFG im Rahmen eines Graduiertenkollegs (GRK 2162) sowie den Start einer klinischen Pilotstudie mit Dr. med. Thorsten Heider am Klinikum St. Marien Amberg, Neurologie, um zeitnah eine multizentrische klinische Studie zu initiieren. Im Anschluss wechselte sie 2017 als Institutsleiterin für Anatomie und Zellbiologie nach Erlangen. Dass neben ihren Forschungsaktivitäten auch die Lehre für sie im Fokus steht, zeigen die zahlreichen ihr verliehenen Auszeichnungen – wie der Preis für gute Lehre in der Molekularen Medizin, FAU Erlangen-Nürnberg, 2020.

An ihrer Arbeit schätzt Stefanie Kürten vor allem den Kontakt zu vielen jungen Menschen und Wissenschaftlern weltweit. Auf Teamwork legt sie großen Wert. Und so kommt es auch schon mal um Mitternacht im Büro zum gemeinsamen Pizzaessen, wenn gerade ein Experiment läuft. Die Hoffnung, eines Tages die Multiple Sklerose zu verstehen und die Therapie, vor allem der progredienten Phase, maßgeblich verbessern zu können, motiviert die Wissenschaftlerin bei ihren Projekten.  
Als gebürtige Rheinländerin ist sie auch bei ihren Stationen im Frankenland dem Karneval treu geblieben. Zu ihren Highlights zählen die Ankündigungen der Karnevalsfeiern für die Studierenden als Überraschungsveranstaltungen in der Neuroanatomievorlesung – inklusive eines spektakulären Videodrehs im Keller der Anatomie. Es war ihr eine große Freude die Studierenden mit anzusehen, die sich mit Kostümen zu Mottos wie „Alice im Wunderland“, „Out of Space“ und „Horror“ selbst übertrafen. Die besonderen Auftritte von Luke Skywalker, Darth Vader und Jigsaw alias Prof. Wörl aus der Anatomie werden ihr in lebhafter Erinnerung bleiben.

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