Nachgefragt: Was ist eigentlich aus unseren ehemaligen geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geworden?

In unserem heutigen Porträt stellen wir Ihnen Prof. Dr. Dr. Christine Engeland, EKFS-Erstantragstellerin von 2015 und Else Kröner Memorialstipendiatin von 2019 vor.
Image

Prof. Dr. Dr. Christine Engeland trat im Jahr 2020 die Professur für Experimentelle Virologie am Lehrstuhl für Virologie und Mikrobiologie an der Universität Witten/Herdecke an. Gemeinsam mit ihrem Projektteam untersucht sie Virus-Wirt-Interaktionen und erforscht auf Basis dieser Erkenntnisse neue therapeutische Ansätze – einen Schwerpunkt bildet die Krebs-Immuntherapie.

In der Immunonkologie wurden in den vergangenen Jahren durch bahnbrechende Erkenntnisse völlig neue, effektive Behandlungsmöglichkeiten für bis dahin unheilbare Erkrankungen geschaffen. Warum die Therapien nicht bei allen Patientinnen und Patienten anschlagen, ist bisher nicht geklärt. „Mit meiner Forschung möchte ich dazu beitragen, diese Phänomene zu verstehen und dadurch verbesserte Behandlungsmöglichkeiten zu schaffen, um mehr Patientinnen und Patienten wirksamere Therapien anbieten zu können“, erklärt Prof. Dr. Dr. Engeland.

Das Medizinstudium absolvierte sie von 2004 bis 2010 an der Universität Heidelberg. Nach ihrer Promotion zum Dr. med. in der Virologie und der Promotion zum Dr. rer. nat. am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) war sie als Laborleiterin am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg tätig. Durch die erfolgreiche EKFS-Erstantragstellung gelang es ihr 2015 erstmals eigenständig, ein Forschungsprojekt zu konzipieren und umzusetzen sowie die Verantwortung für ein Projekt und ein Projektteam zu übernehmen. „Die Förderung erfolgte zum richtigen Zeitpunkt in einer entscheidenden Phase meiner Entwicklung hin zu einer eigenständigen Wissenschaftlerin. Dies war ein Schlüsselmoment in meiner wissenschaftlichen Laufbahn“, sagt die Ärztin.

Im Jahr 2019 wurde sie Arbeitsgruppenleiterin am NCT/DKFZ und erhielt das Else Kröner Memorialstipendium. Frei von klinischen Verpflichtungen konnte sie sich in dieser Zeit auf die Wissenschaft fokussieren und ihre Arbeitsgruppe erzielte wichtige Forschungsergebnisse. Neben dem Else Kröner Memorialstipendium gelang ihr schon 2006 die Aufnahme in das MD/PhD-Programm der Universität Heidelberg und sie wurde 2018 mit dem Anita-und-Friedrich-Reutner-Preis für Medizinische Forschung ausgezeichnet. Im Rahmen der Förderung durch EKFS nahm sie an den Lindauer Nobelpreisträgertagungen 2020 teil. „Besonders beeindruckt hat mich, wie viele dieser Persönlichkeiten sich über ihr Forschungsgebiet hinaus den großen Fragen unserer Zeit widmen und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen“, beschreibt Prof. Dr. Dr. Engeland.

An ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit motiviert die Professorin vor allem der Austausch mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und insbesondere die Betreuung von Promovierenden: „Eine meiner schönsten Aufgaben ist es, mit den Promovierenden zusammen neue Daten zu diskutieren, unsere Forschungsprojekte weiterzuentwickeln und sie in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn zu begleiten und zu unterstützen.“