Medizinische Ukraine-Nothilfe auf über zwei Millionen Euro aufgestockt

Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert weitere acht Projekte
Evakuierung von Verletzten in unserem MICU-Bus (mobile Intensive Care Unit) von Donetsk Oblast zurück nach Dnipro.

Bad Homburg v.d. Höhe, 15. Dezember 2022 – Die Situation für die Menschen in der Ukraine hat sich weiter zugespitzt. Angesichts des hohen Bedarfs hat die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) in den vergangenen Monaten weitere acht Förderungen zur Ukraine-Nothilfe auf den Weg gebracht. 

„In den letzten Wochen und Monaten hat die EKFS sehr viele inhaltlich überzeugende und wichtige Projektanträge zur Linderung der Not von Menschen aus der Ukraine erhalten“, verdeutlicht Dr. Judith von Heusinger, zuständig für die medizinische Entwicklungszusammenarbeit bei der EKFS. Zunächst hat die Stiftung im Frühjahr 2022 eine Million Euro für die Ukraine Nothilfe zur Verfügung gestellt, als noch nicht abgesehen werden konnte, wie sich der Krieg entwickeln würde. „Wir haben jetzt gesehen, dass das Kriegsgeschehen länger andauert als erhofft. Mit dem steigenden Leiden der Bevölkerung bekommen wir weiterhin viele förderungswürdige Anträge und haben das zunächst zur Verfügung gestellte Notfall-Geld deshalb auf über zwei Millionen Euro verdoppelt,“ erläutert Dr. von Heusinger. Auch im kommenden Jahr 2023 wird die Stiftung Nothilfe-Gelder für die Ukraine bereitstellen.

Diese weiteren Förderungen zur Ukraine-Nothilfe sind auf den Weg gebracht:

CADUS e.V. – Medizinische Evakuierungen und Trainings in der Ukraine
Die Projektmitarbeitenden evakuieren Patientinnen und Patienten aus gefährdeten Gebieten in sichere Krankenhäuser innerhalb der Ukraine oder in die Nachbarländer. Außerdem werden Volunteers von lokalen NGOs, die in der Nähe von der Front auch mit medizinischen Evakuierungen (MedEvac) tätig sind, in Erste-Hilfe-Maßnahmen trainiert sowie lokale Gesundheitsdienstleister und Sanitäter in zertifizierten Kursen in Notfallmedizin sowie in dem MICU-Bus (mobile Intensive Care Unit) geschult. https://www.cadus.org/de/

Deutsches Medikamenten-Hilfswerk action medeor e.V. – Verbesserung der operativen Behandlung: Regionalkrankenhaus Kiew, Institut für Orthopädie und Traumatologie in Kiew, Regionalkrankenhaus Kirowohrad in Kropywnyzkyj, Militärkrankenhaus von Saporischschja und das Regionalkrankenhaus in Mykolajiw
Eine Abfrage von action medeor e. V. bei den in diesem Projekt bedachten Krankenhäusern ergab, dass sich die Anzahl der monatlich zu behandelnden Personen teilweise verdreifacht hat und bis zu 90 Prozent mehr Operationen nötig sind. Im Rahmen des Projekts sollen die fünf Partnerkrankenhäuser medizintechnische Ausstattung für vorhandene sowie den Ausbau weiterer Operationssäle erhalten. Der Bedarf besteht insbesondere an Anästhesiegeräten, Absaugmaschinen, Ultraschallgeräten, elektrische OP-Tischen und OP-Lampen. https://medeor.de

German Doctors e.V. – Wiederaufbau der Feldsher Hebammenstation
Das Projekt widmet sich dem  Wiederaufbau der Feldsher Hebammenstation in Kolychivka. Durch den russischen Angriffskrieg wurde diese Anlaufstelle für Schwangere und Kleinkinder aus Kolychivka und den angrenzenden Orten vollständig zerstört. German Doctors e. V. und sein Projektpartner New Way werden die Baumaßnahmen von Beginn an begleiten und nach Fertigstellung die Einrichtung an die lokalen Behörden übergeben. www.german-doctors.de

HOPE e.V. – Medizinische Geräte, Ausrüstung und Medikamente für das Krankenhaus Mukachevo Central District Hospital in Transkarpatien
Das Projekt zielt darauf ab, das zentrale Bezirkskrankenhaus von Mukachevo auszustatten, um die Patientenzahl und die Qualität der Behandlung zu erhöhen. Der Krieg und der Zustrom von Flüchtlingen haben die Anforderungen an das Krankenhaus erhöht und die begrenzten Ressourcen müssen noch stärker als sonst beansprucht werden. Es wird medizinische Ausrüstung benötigt, um einen weiteren Operationssaal im Krankenhaus eröffnen zu können. Zudem soll die Medikamentenversorgung verbessert werden. https://www.hope-ev.org/home/

Jugend Eine Welt – Medizinische Ausstattung für das Kinderkrankenhaus Odessa
Seit Kriegsbeginn werden zahlreiche Kinder aus unterschiedlichsten Regionen des Landes im städtischen Kinderkrankenhaus der ukrainischen Hafenstadt Odessa behandelt. Es herrscht ein Mangel an Medikamenten und medizinischen Produkten. Besonders die Intensivstation ist durch den enormen Andrang im Krankenhaus überlastet. Technische Ausstattungen wie Inkubatoren werden dringend benötigt, sind aber in der Ukraine derzeit nicht bestellbar. Durch die Förderung der EKFS sollen medizinische Geräte angeschafft werden – unter anderem ein 12-Kanal-EKG für Neugeborene und Inkubatoren. https://www.jugendeinewelt.at/

ora Kinderhilfe international e.V. – Mobiles Röntgengerät für das Cherkasy Regional-Kinderkrankenhaus
Das Cherkasy Regional Children’s Hospital ist eine unabhängige, spezialisierte medizinische und präventive Einrichtung, die die medizinische Versorgung für Kinder in der Region sichert. Es ist außerdem ein Stützpunkt für die Spezialisierung und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten und medizinischem Fachpersonal. Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der EKFS soll die Anschaffung eines neuen, mobilen Röntgengeräts gesichert werden. Durch die Anschaffung können 50 bis 60 Kinder täglich mehr untersucht und behandelt werden. https://www.ora-kinderhilfe.de/

TraumaAid e.V. – TPSS+® Ausbildung für angewandt arbeitende Psychologinnen und Psychologen sowie andere psychosoziale Berufsgruppen in der Ukraine
In der Ukraine gibt zwar spezialisierte Traumatherapeutinnen und -therapeuten, doch sind diese gemessen am Bedarf - der nach Kriegsbeginn sprunghaft angestiegen ist - zu wenige und die Bevölkerung hat nicht genügend Zugang zu diesen wenigen spezialisierten Therapeutinnen und Therapeuten. Das Projekt zielt darauf ab, eine breitere Basis an Trauma-sensibel ausgebildeten Fachleuten zu schaffen. Das Ziel ist, angewandt arbeitende Psychologinnen und Psychologen und weitere psychosoziale Berufsgruppen zu einem Trauma-sensiblen Umgang mit den betroffenen Klientengruppen zu befähigen. https://www.traumaaid.org/

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) – Medizinische Ausstattung für das Kinderkrankenhaus im Gebiet Schytomyr, die Kinderchirurgische Klinik der Medizinischen Universität Winnyzaja und das Perinatalzentrum in Czernowitz
Im Rahmen des Projektes „UKSH hilft Ukraine“ werden zwei ukrainische Kinderkrankenhäuser aus den Gebieten Schytomyr und Winnyzaja sowie ein Perinatalzentrum aus Czernowitz mit medizinischer Ausrüstung unterstützt. Alle drei Regionen verzeichnen einen erhöhten Zustrom von Geflüchteten, insbesondere an Kindern. Im Kinderkrankenhaus im Gebiet Schytomyr besteht der dringende Bedarf für eine umfassende OP-Ausrüstung, u. a. wird eine Beatmungsstation benötigt. Die kinderchirurgische Klinik der Medizinischen Universität Winnyzaja meldete den Bedarf eines chirurgischen Lasers und das Perinatalzentrum benötigt Ultraschall-Diagnosesysteme. https://www.uksh.de/ukrainehilfe.html

 

Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.300 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ekfs.de

Pressekontakt
Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Bianka Jerke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: + 49 6172 8975-24
E-Mail: b.jerke@ekfs.de