Aktionstag „Hessen gegen Krebs“

Innovative Förderprojekte der Else Kröner-Fresenius-Stiftung mit neuen Therapien zur Krebsbehandlung
Neuen Therapien zur Krebsbehandlung

Bad Homburg v.d. Höhe, 07. Juli 2022 – Optimierte Antikörper zur Behandlung von Lungen- und Prostatakrebs? Zielgerichtete Killerzellen zur Bekämpfung von Hirntumoren? Am Samstag findet der Krebsinformations- und Aktionstag „Hessen gegen Krebs“ in Wiesbaden statt, den die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziell unterstützt – initiiert von der Hessischen Krebsgesellschaft, der Stiftung Leben mit Krebs und dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration.

Betroffene, Angehörige und Interessierte können sich über verschiedene Themen wie Ernährung, Psychoonkologie oder Reha und Nachsorge bei Krebserkrankungen informieren. „Wir sind davon überzeugt, dass das Angebot der Stiftung Leben mit Krebs Betroffenen hilft, sich zu orientieren und einen persönlichen Weg im Umgang mit der Erkrankung zu finden“, erläutert Prof. Dr. Martin Zörnig, EKFS-Translationsförderung. Daher stellt die EKFS für Projekte der Stiftung Leben mit Krebs aktuell Fördergelder in Höhe von rund 400.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.

In Deutschland erkranken etwa eine halbe Million Menschen jährlich an Krebs. „Diese Zahl verdeutlicht, wie groß der Bedarf an wissenschaftlichem Fortschritt und wirksamen Methoden zur Behandlung von Krebserkrankungen ist“, betont Prof. Dr. Zörnig. Aus diesem Grund fördert die EKFS eine Vielzahl onkologischer Forschungsprojekte, darunter auch zwei innovative Therapieansätze gegen Prostata- und Lungenkrebs sowie gegen bösartige Hirntumoren (Glioblastom).

Entwicklung bispezifischer Antikörper gegen bösartige Zellen des Prostata- und Lungenkrebses am Universitätsklinikum Tübingen und DKFZ
Entwicklung bispezifischer Antikörper gegen bösartige Zellen des Prostata- und Lungenkrebses am Universitätsklinikum Tübingen und DKFZ

Klinische Entwicklung des bispezifischen Antikörpers CC-1 bei Prostata- und Lungenkarzinomen
Bispezifische Antikörper stellen eine vielversprechende Option in der Tumortherapie dar. Mit zwei Bindestellen können sie gleichzeitig an Krebszellen und an Abwehrzellen des Immunsystems binden und diese nahe zusammenbringen, wodurch die Abwehrzellen aktiviert werden. Das Immunsystem kann den Tumor angreifen und die Krebszellen zerstören. Ein Forscherteam des Universitätsklinikums Tübingen und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hat einen solchen bispezifischen Antikörper, genannt CC-1, entwickelt, der sich gegen bösartige Zellen des Prostatakrebses, aber auch gegen manche Lungenkrebsarten richtet, und untersucht diesen in mehreren klinischen Studien. Basierend auf den erfolgreichen Vorstudien kann nun mit Unterstützung der EKFS eine Studie mit Patienten im frühen Erkrankungsstadium eines wiederauftretenden Prostatakarzinoms beginnen, dem sogenannten biochemischen Rezidiv.
Ausführliche Informationen zum Forschungsprojekt erhalten Sie unter: https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/einrichtungen/kliniken/medizinische-klinik/kke-translationale-immunologie

Herstellung tumorspezifischer CAR-NK-Zellen in den Reinräumen des DRK-Blutspendedienstes in Frankfurt.
Herstellung tumorspezifischer CAR-NK-Zellen in den Reinräumen des DRK-Blutspendedienstes in Frankfurt.

Neuartige Immuntherapie mit natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) bei Rückfall eines Glioblastoms
Die CAR2BRAIN-Studie am Hirntumorzentrum des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) am Universitätsklinikum Frankfurt untersucht eine neuartige Immuntherapie mit natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) bei Patientinnen und Patienten, die einen Rückfall (Rezidiv) eines Glioblastoms – eines sehr aggressiven und bisher unheilbaren Hirntumors – erlitten haben. Die von einem interdisziplinären Forschungsteam am Georg-Speyer-Haus und am Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie in Frankfurt am Main entwickelten NK-Zellen tragen einen sogenannten chimären Antigenrezeptor (CAR), der gentechnisch so verändert ist, dass er das Tumorantigen HER2 als Zielstruktur erkennt und den Zelltod der Hirntumorzellen einleitet. In der laufenden Studie werden die CAR-NK-Zellen während und nach der Rezidiv-Operation von den klinischen Teams an der Klinik für Neurochirurgie und am Dr. Senckenbergischen Institut für Neuroonkologie mehrmals in das Operationsgebiet injiziert. Dadurch sollen zurückgebliebene Tumorzellen attackiert und das patienteneigene Immunsystem gegen diese aktiviert werden, um ein erneutes Ausbreiten zu verhindern.
Ausführliche Informationen zum Forschungsprojekt erhalten Sie unter:

Informationen zum Informations- und Aktionstag „Hessen gegen Krebs“ finden Sie hier: https://hessische-krebsgesellschaft.de/termine/detail/article/krebsinformations-und-aktionstag/
 

Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.300 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ekfs.de

Pressekontakt
Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Bianka Jerke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: + 49 6172 8975-24
E-Mail: b.jerke@ekfs.de