Juli 2023: $$ GAA-FGF14 ataxia (SCA27B): phenotypic profile, natural history progression and 4-aminopyridine treatment response

Paper: Brain
Autor: Matthis Synofzik
Institution: Center for Neurology and Hertie Institute for Clinical Brain Research Tübingen
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Kurzbeschreibung:

Ataxien sind Erkrankungen des Kleinhirns, dessen Abbauprozesse zu vielfältigen Einschränkungen im Alltag führen- und wo nicht nur teils die molekularen Ursachen oft unbekannt sind, sondern auch zielgerichtete Therapien bislang weitestgehend fehlen. Nun ist unter Mitarbeit des Else Kröner Forschungskolleg PRECISE.net in Tübingen zunächst gelungen, eine bestimmte genetische Ursache – sog. GAA-Repeatepansionen im FGF14-Gen (SCA27B) - als eine der häufigsten genetischen Ursachen für Ataxie in vielen Ländern weltweit zu identifizierten (Pellerin et al, 2023, NEJM). Im nächsten Schritt konnten das Team des Else Kröner Forschungskolleg nun in enger Zusammenarbeit bereits erste Schritte zur Vorbereitung klinischer Studien unternehmen und zielgerichtete Therapien für diese neuartige, häufige Ataxie Erkrankung identifizieren. Anhand einer Kohorte von 51 Patienten mit Verlaufsbeobachtungen im Längsschnitt charakterisieren Wilke et al. das genaue klinische Profil dieser neuen Ataxie, präsentieren quantitative Längsschnitt-Daten zum natürlichen Krankheitsverlauf, und zeigen erstmalig, dass ein Therapieansprechen auf das bereits auf dem Markt verfügbare Medikament 4-Aminopyridin besteht. Diese Arbeit bereitet somit den Weg für größere, weltweite Studien zum natürlichen Verlauf dieser neuen Ataxie und insbesondere für größere Therapiestudien.


Publikation:

Carlo Wilke, David Pellerin, David Mengel, Andreas Traschütz, Matt C Danzi, Marie-Josée Dicaire, Manuela Neumann, Holger Lerche, Benjamin Bender, Henry Houlden, RFC1 study group, Stephan Züchner, Ludger Schöls, Bernard Brais, Matthis Synofzik. GAA-FGF14 ataxia (SCA27B): phenotypic profile, natural history progression and 4-aminopyridine treatment response. Brain. 2023.

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Mit der Serie „Paper of the Month“ berichtet die Else Kröner-Fresenius-Stiftung von den  hervorragenden Arbeiten der von ihr geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler exemplarisch und druckfrisch. Regelmäßig präsentieren wir kürzlich in besonders renommierten Journalen erschienene, aus der Förderung der Stiftung hervorgegangene und mit entsprechendem acknowledgement versehene Publikationen, jeweils in den Kategorien "Originalarbeit" und "Review". Bei jeder dieser Publikationen sind der Erstautor und/oder der Seniorautor durch die Stiftung gefördert.

Wir laden alle Projektleiter, Stipendiaten und Kollegiaten ein, ihre den genannten Kriterien entsprechenden Arbeit als Vorschlag für das Paper of the Month an Frau Anne Asschenfeldt (a.asschenfeldt@ekfs.de) zu senden.

Anne Asschenfeldt
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