
Geplant ist der Bau eines Rückzugs- und Arbeitsortes für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – ganz im Geiste von Else Kröner. Dort wird das Vermächtnis dieser außergewöhnlichen Frau weiterleben. Die Idee ist geboren, die Planung im vollen Gange und die Vorfreude groß.
Die EKFS plant die Neuerrichtung des ehemaligen Wochenend- und Ferienhauses von Else Kröner in Schmitten. Der Neubau bietet Raum für kleinere Seminargruppen, eine temporäre Rückzugsmöglichkeit für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und stellt eine Erinnerungsstätte für die Stifterin dar. Damit folgt die EKFS dem vorgesehenen Stiftungszweck, das Erbe von Else Kröner entsprechend einzusetzen und führt den Ort einer sinnvollen und gemeinnützigen Nutzung nach den Vorstellungen der Stifterin zu.
Schmitten ist der richtige Ort dafür. Else Fernau, später Kröner, war der Taunusgemeinde und dem Haus ihres Ziehvaters Eduard Fresenius zeitlebens stark verbunden. Die junge Frau erlebte dort das Kriegsende und verbrachte auch nach dem Tod ihres Ziehvaters ihre Urlaubs- und Ferienzeit im Landhaus. Gegen Ende ihres Lebens wurde das Haus im Wald sogar ihr Wohnsitz.
Aus der Ruine im Wald soll nun wieder das Haus im Wald werden. Das Areal um das Gebäude soll für Wanderer und Spazierende zugänglich bleiben, der Wald regionaltypisch aufgeforstet und der Naturschutzaspekt verstärkt werden, indem schützenswerte Biotope wiederhergestellt werden.
Im Jahr 2018 wurde der Plan des Neubaus mit der neuen Nutzung der Gemeindeverwaltung Schmitten vorgestellt und führte zur Einleitung des Planverfahrens für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Obschon die Resonanz bei den Bürgerinnen und Bürgern Schmittens sehr positiv war, bildete sich eine Bürgerinitiative, deren Bedenken die Stiftung in mehreren Planschritten auszuräumen versucht hat. Die Gemeindevertreter haben in Ihrer Sitzung vom 10. Februar 2021 über alle Fraktionsgrenzen hinweg und ohne Enthaltung oder Gegenstimme den Bebauungsplan verabschiedet.
Die Untere Bauaufsichtsbehörde des Hochtaunuskreises hat im Mai 2021 die Abbruchgenehmigung für die Ruine des Hauses erteilt. Der Abbruch erfolgte am 8. Juli 2021. Im Mai 2021 erfolgte dann auch die Baugenehmigung für den Neubau durch den Hochtaunuskreis. Der vom BUND eingereichte Eilantrag gegen die erteilten Genehmigungen wurde am 7. Februar 2022 vom Verwaltungsgerichts Frankfurt am Main abgelehnt.
Der Baubeginn war im Sommer 2022. Dabei wurden zunächst die Versorgungsanlagen und –leitungen gebaut, danach das eigentliche Gebäude. Rund sieben Monate nach dem ersten Spatenstich wurde der Rohbau des Hauses im Wald beendet und der Dachstuhl aufgestellt. Diesen wichtigen Baufortschritt feierte die EKFS am 7. Dezember 2022 mit einem Richtfest und allen Mitwirkenden am Bauprojekt. Weitere Informationen hier.
Architektonisches Konzept:
Die EKFS präsentierte am 31.08.2020 ein neues architektonisches Konzept und die Modifikation des Nutzungskonzepts für den Wiederaufbau des „Hauses im Wald“. Der neu entstandene Bebauungsentwurf berücksichtigt den gegenüber der Stiftung geäußerten Wunsch, das neue Haus stärker am Erscheinungsbild des ursprünglichen Wochenend- und Ferienhauses von Else Kröner auszurichten und die Gefährdung von Waldvögeln durch große Glasflächen zu vermeiden.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung vom 31. August 2020.
Architektonisches Konzept:
Die EKFS präsentierte am 31.08.2020 ein neues architektonisches Konzept und die Modifikation des Nutzungskonzepts für den Wiederaufbau des „Hauses im Wald“. Der neu entstandene Bebauungsentwurf berücksichtigt den gegenüber der Stiftung geäußerten Wunsch, das neue Haus stärker am Erscheinungsbild des ursprünglichen Wochenend- und Ferienhauses von Else Kröner auszurichten und die Gefährdung von Waldvögeln durch große Glasflächen zu vermeiden.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung vom 31. August 2020.
In den FAQs vom 31.08.2020 finden Sie die Antworten auf die häufigsten Fragen zum Neubau des „Hauses im Wald“ (eine Aktualisierung der FAQs wurde am 22.02.2022 vorgenommen).
Die Schmittener Bürgerinnen und Bürger äußerten den Wunsch, das neue Haus stärker am Erscheinungsbild des Bestandsbaus auszurichten. Durch eine nochmalige Verkleinerung der Grundfläche des geplanten Neubaus möchten wir zeigen, dass wir ein bescheidenes Gebäude erstellen wollen und keinen baulichen Expansionsdrang haben. Zudem wurden wir darauf hingewiesen, dass die großen Flügelverglasungen im ersten Entwurf eine Gefahr für die Waldvögel darstellen könnten.
Die Kritikerinnen und Kritiker des Bauvorhabens haben neben Einwänden auch ein juristisches Gutachten eingereicht. Daher hielten wir es für notwendig, den gesamten Planungsprozess unter fachjuristischer Beratung nochmals zu überprüfen. Die Beauftragung und Durchführung der Gutachten hat viel Zeit in Anspruch genommen. Aufgrund des Lockdowns in der Corona-Pandemie kam es zu weiteren Verzögerungen. Deshalb wäre der Baubeginn in den Herbst und Winter gefallen, sodass wir zur Schonung der Waldwege den Baubeginn auf das Frühjahr verschoben hatten. Hinzu kam, dass das Verwaltungsgericht die Stiftung gebeten hatte, keine Baumaßnahmen bis zum Urteil des vom BUND angestrengten Verfahrens vorzunehmen. Die Stiftung hat diesem Wunsch entsprochen und wird jetzt nach Ablehnung des Antrags des BUND durch das Verwaltungsgericht Frankfurt im April 2022 mit den Baumaßnahmen beginnen.
Die beiden Flügel des Bestandshauses wurden in die neue Planung aufgenommen, die nun zwei – und nicht mehr drei – Apartments für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler enthalten. Der Seminarbereich befindet sich in einem rechteckförmigen Gebäude dahinter, wodurch ein geschützter Innenhof entsteht. Leider sah sich das Architekturbüro Heide aufgrund der hohen Arbeitsbelastung des Büros nicht in der Lage, einen neuen Entwurf zu erstellen. Die neuen Entwürfe hat das Büro Philipp Architekten erstellt. Ab Baugenehmigung übernimmt das Architekturbüro Heitzenröder Architekten die Ausführungsplanung für das „Haus im Wald“.
Die Kritikerinnen und Kritiker des Bauvorhabens haben dem Gemeindeparlament ein Gutachten eingereicht, was auf die Denkmalschutzwürdigkeit des Bestandshauses hinweist. Wir haben dieses Gutachten überprüfen lassen und den Autor des Gutachtens zu einer Besichtigung des stark verfallenen Hauses eingeladen. Dabei wurde festgestellt, dass nur noch etwa 20% der derzeitigen Bausubstanz vom Originalgebäude aus dem Jahr 1916 stammen. Darüber hinaus haben wir das Landesamt für Denkmalpflege sowie einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen beauftragt, eine Beurteilung der Denkmalwürdigkeit des Hauses zu ermitteln. Beide kommen zu dem Ergebnis, dass die vorhandene Bauruine kein schützenswertes Gebäude darstellt.
Die folgenden FAQs sind seit dem 28.06.2019 online und wurden zuletzt am 25.06.2021 aktualisiert.
Das Haus im Wald wird für gemeinnützige Zwecke errichtet, die im Rahmen des Stiftungszweckes der EKFS, der Förderung der Medizin, liegen. Im Rahmen des Neubaus entstehen zwei Apartments für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich zum konzentrierten Arbeiten in die Stille zurückziehen wollen, sowie drei Seminarräume für insgesamt 10 bis maximal 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Das Haus im Wald ist bereits von seinem Konzept her auf Ruhe und Konzentration angelegt.
Insgesamt sind 30 bis 50 eintägige Seminare pro Jahr geplant. Übernachtungsmöglichkeiten für Seminarteilnehmerinnen und - teilnehmer sind im Haus nicht vorgesehen. Die Seminartätigkeit wird zudem kaum abends und kaum am Wochenende sein. Bei den einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern rechnen wir mit einer Belegung der einzelnen Apartments an 150 bis maximal 200 Tagen pro Jahr. In der Regel wird eine Wissenschaftlerin bzw. ein Wissenschaftler vor Ort sein, in selteneren Fällen zwei. Insgesamt wird das Haus nur etwa die Hälfte des Jahres genutzt werden. In den drei Wintermonaten (zwischen Ende Dezember und Ende März) bleibt das Gebäude geschlossen, um mögliche Belastungen der Natur durch einen Winterdienst auszuschließen.
Die Lärmbelästigung wird gering sein: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die dort vorübergehend wohnen werden, suchen die Stille für konzentriertes Arbeiten. Auch Seminarteilnehmende verursachen keine hohen Lärmpegel, zudem finden die Seminare im Hausinneren statt.
Hinzu kommt, dass das nächstgelegene Wohnhaus 180 m entfernt ist. Auf dieser Strecke ist der Geräuschpegel rein physikalisch bedingt um mehr als 40 dB abgefallen, d. h. Motorengeräusche sind auf Flüsterlautstärke reduziert. Weiterhin wirkt die Bepflanzung als zusätzlicher Schalldämpfer.
Das Bestandshaus hat eine Fläche von 224 m². Der alte Entwurf sah ein zweigeschossiges Haus mit einer Grundfläche von 258 m² vor. Das neue Konzept umfasst eine Fläche von 246 m², da der Wärmeschutz eine Verdickung der Wände erfordert. Ohne die für den Wärmeschutz erforderliche Verbreiterung der Außenwände würde das neue Haus nicht größer sein als das jetzige. Es sind fünf Parkplätze geplant, die auf einer nicht versiegelten Fläche errichtet werden.
Wir haben intensiv am Konzept des Personentransportes zum Haus gearbeitet. Das von uns in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten kommt zu einem Ergebnis von rund 1.800 Fahrten (Hin- oder Rückfahrten) pro Jahr, also weniger als durchschnittlich fünf Fahrten pro Tag, bei der Nutzung des Hauses als Seminarhaus und Arbeitsort für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Um das Verkehrsaufkommen so gering wie möglich zu halten, haben wir ein An- und Abreisekonzept für die Seminargruppen entwickelt. Einzel-PKW-Anreisen sollen möglichst unterbunden werden. Bei der Anreise der Seminarteilnehmenden setzen wir auf Gruppentransporte, die von einem Taxiunternehmen vor Ort oder in Fahrgemeinschaften geleistet werden. Wir begrüßen das Nutzen von Elektro-Taxis. Am Seminarhaus stehen fünf Stellplätze zur Verfügung, die im Vorfeld von der Seminarleitung vergeben werden. Vor allem internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden ohne eigenen PKW kommen. Zudem ist kein intensiver Verkehr durch das Catering zu erwarten, da die Seminarteilnehmenden in der Regel nur die Mittagsmahlzeit im Haus einnehmen werden.
Für die Zufahrt zum Haus im Wald sollen die bestehenden Wege genutzt werden. Ein Ausbau oder eine Änderung des Bodenbelags ist nicht vorgesehen; auch wird es keinen Winterdienst geben. Auf dem Grundstück selbst wird der alte Zufahrtsweg wiederhergestellt. Dazu wird die vorhandene Schotterschicht freigelegt und verdickt. Alle anderen Wege und Zufahrten werden unbefestigt und wasserdurchlässig errichtet. Zusätzlich ist ein Fußweg vom alten Eingang an der Spitzkehre des Waldweges zum Haus, stellenweise mit einer Freitreppe, vorgesehen.
Wir werden das Areal in seiner Naturnähe bewahren. Im Hinblick auf das schützenswerte naturräumliche Umfeld haben wir ein umfangreiches Gutachten zum Artenschutz erstellen lassen. Die dort vorhandenen Biotope sollen erhalten bzw. wiederhergestellt werden.
Durch einen pflegenden Eingriff in den derzeitigen Baumbestand besteht die Chance, eine Magerwiese unterhalb des Haues zu regenerieren. Diese ist für die meisten heimischen Tierarten als Lebensraum vorteilhaft. Trockenheit und Borkenkäfer haben Waldschäden verursacht. Durch eine Neubepflanzung und Aufforstung soll der Wald um das Haus wieder als artenfreundlicher Mischwald hergestellt werden. Zugleich soll das Gelände nicht umzäunt werden und der Hausbau mit der Anbringung von Fledermauskästen an Bäumen fledermausschonend erfolgen.
Uns ist es sehr wichtig, das Haus möglichst umweltverträglich zu errichten und zu betreiben sowie mit Rücksicht auf Pflanzen und Tiere zu nutzen. Dies wird auch ein Anliegen der Nutzerinnen und Nutzer sein, die ja gerade wegen der Ruhe und Naturnähe dieses Haus als Arbeitsort ausgewählt haben.
Die derzeit markierten Bäume sind aus Erfassungszwecken gekennzeichnet. Die Bäume werden nicht gefällt.
Die großflächige Fällung von Bäumen im Jahr 2021 ist nicht auf Initiative der Stiftung erfolgt, sondern auf Veranlassung der Forstbehörde, um die Ausbreitung des Borkenkäfers in den vertrockneten oder durch Trockenheit stark geschädigten Waldarealen zu verhindern.
Wir wollen so wenig wie möglich Bäume roden. Das Fällen von Bäumen ist aktuell nur in drei Punkten geplant: erstens, das Wiederherstellen der Magerwiesen als wichtiges Biotop; zweitens, das teilweise Fällen der Fichten am Zufahrtsweg auf dem Grundstück, um die schützenswerten Maulbeerbäume erhalten zu können, und drittens, das Fällen von Bäumen in unmittelbarer Nähe des Hauses, falls diese ein Sicherheitsrisiko darstellen. Der letzte Punkt betrifft eventuell auch eine Kastanie neben dem Haus, die wir aber nach Möglichkeit erhalten wollen.
Ein sorgfältiger und umweltverträglicher Umgang mit Licht ist uns wichtig. Dementsprechend ergreifen wir Maßnahmen, um Mensch und Natur zu schützen. Für die Beleuchtung werden ausschließlich „insektenfreundliche“ Lampentypen verwendet. Durch präzise Lichtlenkung können unnötige Emissionen reduziert werden. In den Nachtstunden ist nur sicherheitsrelevante Beleuchtung vorgesehen – hier berücksichtigen wir die Nachtruhe durch die Verwendung von Bewegungsmeldern.
Die Energieversorgung erfolgt über eine Wärmepumpe vor Ort. Das Haus soll an das örtliche Wasserversorgungsnetz angeschlossen werden. Die Versorgungsanlagen für die Stromversorgung werden modernisiert und an den aktuellen Stand der Technik angepasst. Auch die Abwasserentsorgung wird an das örtliche Kanalnetz angeschlossen. Die Kosten für die notwendigen Versorgungsleitungen und die Anschlüsse übernimmt die Stiftung. Wir haben intensiv am Konzept der Versorgungsleitungen zum Haus gearbeitet. Die Versorgungsleitungen werden nun ausschließlich im Bereich der vorhandenen Waldwege verlaufen, sodass durch die Trassenführung keine naturschutzrechtlichen Probleme oder Einschränkungen entstehen.
Im aktuellen Planungsstadium können wir sowohl über den Baubeginn als auch die Bauzeit noch keine Aussage treffen. Wir hoffen jedoch, dass wir im Jahr 2021 mit den Arbeiten am Neubau beginnen können. Fest steht, dass wir ein naturverträgliches Bauverfahren wählen und die verschiedenen Gewerke nach diesem Kriterium auswählen und beauftragen werden.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die dort für eine gewisse Zeit wohnen, werden sich in der Gemeinschaftsküche selbst versorgen. Für die Seminare ist ein Catering vorgesehen, das wir von einem Schmittener-Anbietenden beziehen wollen.
Dann wenden Sie sich bitte an: hausimwald@ekfs.de
Am 30. Mai 2019 erreicht die EKFS ein Offener Brief mit 17 Fragen. An einer Veröffentlichung der Fragen und Antworten ist der EKFS sehr gelegen. Daher finden Interessierte sowohl den Offenen Brief als auch das Antwortschreiben nachfolgend. Die Beantwortung der 17 Fragen ist seit dem 28. Juni 2019 online.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung vom 14. Mai 2019.